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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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102 fast undurchdringliche Dickungen, Erlengehölze, wilde Obstbäume, hohe Gräser, breit- blätterige Pflanzen und die volle artenreiche Fülle dieser aus verschiedenen Formen zusammengesetzten Vegetation folgen einander in durch Alleen und kleinere Wiesen geschiedenen Böden. Das Terrain ist nicht eben. Mnlden, Erhebungen und wellenförmige Senkungen beweisen, daß auch hier vor Zeiten die Donau gar arg zu Hausen verstand. Für die Wildbahn birgt diese, nun den Launen des Stromes entrückte Au herrliche Lagen. Hochwild bevölkert die Dickungen, ein reicher Rehstand, sowie auch Hasen, Kaninchen, Fasanen und Rebhühner erfreuen in ihrem fröhlichen Thun und Treiben das Auge des Jägers. Auch die Vogelwelt ist in der Lobau in großer Menge vertreten, jedoch insbesondere findet man jene Arten, die mehr den Feldgehölzen, flachen Landwäldern und dichten Gebüschen angehören und auch die Nähe des Menschen weniger scheuen. Kleinere Raub- vögel, Bussarde, Ohr- und Sumpfeulen, Drosselarten, das Heer der Singvögel, Elstern, Häher und in den alten hohlen Rüstern nistende Mandelkrähen, Thurmfalken und Dohlen beleben die Landschaft. In einzelnen Wassertümpeln brüten Stoßenten und an den sandigen Ufern der Flußrinnen trippeln kleinere Wasserläufer-Arten umher. Thier- und Pflanzenwelt hat, wie gesagt, mehr den Charakter des Übergangsgebietes an sich, der wilde urwüchsige Typus der einsamen Insel sehlt noch zum Theile und eben in diesem Ineinandergreifen der verschiedenen Gattungen liegt die Mannigfaltigkeit dieser „harten Auen". In der Loban vermissen wir selbst das unseren unterhalb Wien liegende» Auen mangelnde Nadelholz nicht, nur wurde es auch hier von Menschenhand künstlich eingebürgert; doch auch viele andere dem Wienerwalde uud selbst dem ausgesprochen alpinen Gebiete angehörende Pflanzen kommen vor, deren Samen fast ausschließlich durch Vögel und selbst Säugethiere übertragen werden. Auf den großen nnbewaldeten Flächen in der Lobau wurden auch einige Strecke» Wiesengrund in den letzteren Jahren schon in Felder umgewandelt, doch Ansiedlnngen entstanden noch nicht; zwei Jägerhäuser und zwei sogenannte Uferhäuser, Hütten für Arbeiter und Schiffleute sind hier die einzigen Wohnstätten; alte Erdwerke, Reste von provisorisch gebauten Straßen, Feuerstätten, Herde nnd dergleichen mehr, von Gras und Gebüsch theils schon überwuchert und von wilden Kaninchen durchwühlt, sind die Über- bleibsel einer großen Zeit, in welcher die Lobau der Sammelplatz war für die Heere Napoleons vor und nach der Schlacht bei Asparn; auch sind noch einige Gräber französischer Krieger zu sehen nnd mehrere Ortsbezeichnungen mahnen an jene bewegten Tage. Am schönsten ist die Lobau im Frühling, wenn Alles grünt uud blüht, Hag und Gesträuch im vollen Blumenschmucke prangen, über dem duftend feuchten Wiesengrunde Käfer und bunte Schmetterlinge schwirren, die Kronen der alte» Rüstern rauschen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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