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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 146 -
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146 Um so schwere Culturarbeit zu verrichten, waren Kirche und weltliches Regiment enge verbunden. „Bei der Schwierigkeit der Urbarmachung konnte aber die Besiedelnng meistens nicht von einwandernden Kleinbauern ausgehen, sondern von geistlichen Corporationen oder reichen Laien, die ihre Hörigen und Sclaven mitbrachten, so daß hier schon von Anfang an der Großgrundbesitz über die freien Banern überwog." Baierische Bischöfe erscheinen daher vor Allem mit Schenkungen reich bedacht: Salzburg an der Ibbs und an der Donau (Loiben, Arnsdorf, Hollenburg, Traismauer), Passau um Königstetten, Kirchbach und Zeiselmaner, Regensburg an der Erlaf (Steina- kirchen) und Freising an der Traisen. Auch baierische Klöster erscheinen hier schon früh begütert, wie Niederaltaich an der Mündung der Pielach und in der Wachau, Krems- münster in und um Mautern, an der Perschling und am Kamp, Mondsee an der Erlaf, Metten an der Traisen und Tegernsee, welches auch das älteste Kloster in Niederösterreich, das des heiligen Hippolyt in Traisma (St. Pölten), gegründet hatte, ebenfalls in der Wachau. Auch um die alten Römerorte Ibbs, Pechlarn, Mautern, Traismauer, Tullu und andere, die in den Stürmen mehrerer Jahrhunderte verfallen waren, zog jetzt die frische Cultur immer größere Sphären. Mönche und Wirthschaftsbeamte, die mit abhängigen Leuten von den baierischen Gütern in die Ostmark gezogen waren, rodeten Wälder, trockneten sumpfiges Land aus, verwandelten Waldwildnisse in fruchtbringenden Boden, bestellten Äcker und Fluren und zimmerten Hütten und Blockhäuser, um welche dann kleine Ansiedelungen und aus diesen allmälig größere Ortschaften entstanden. So erscheinen jene Colonenführer als die Pionniere der christlich germanischen Cultur uud zugleich auch als die Gründer der ersten Ansiedelungen. Dabei hatte sich ein reger Handel mit den mannigfaltigsten Gegenständen zu Wasser und zu Lande entwickelt und auf den Herren- und Wirthschaftshöfen waren Handwerker und Gewerbsleute bereits in voller Thätigkeit. Geistiges Leben oder selbst nur eiue Anregung dazu gab es allein bei der höheren Geistlichkeit oder hinter den stillen, schützenden Klostermauern, und auch da nur vereinzelt und bescheiden, weil der ernsten Mönche nächste Sorgen auf Gebet, Bekehrung und Arbeit gerichtet waren. Wer aber von ihnen über die Klosterpforte hinaus in die weite Welt gezogen, der konnte erst recht nicht auch uur dem bescheidensten geistigen Schaffen obliegen, „denn wer mit der einen Hand den Pflug faßt und die andere am Schwertgriff halten muß, der hat für die Feder keine frei, höchstens kann ein Lied aus seiner Brust hervorquellen." In die späteren politischen Geschicke der Ostmark hat der Gründer uud König des großmährischen Reiches Swatopluk verhäugnißvoll eingegriffen. Nach grauenhaften Kämpfen, welche derselbe mit den Söhnen der Markgrafen Wilhelm und Engilfchalk
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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