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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 148 -
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148 vvil 996 zum ersten Male der Name „Osterrichi", das ist Ostreich, Österreich, als Bezeichnung für die Ostmark mit Ausnahme des Traungaues vorkommt, schenkte König Heinrich II. schon weite Strecken Königsgutes zwischen der Liesing, Triesting und dem Wienerwalde, also die waldreiche Gegend von Mödling, Baden und Heiligeukreuz, und dessen Bruder und Nachfolger, Adalbert der Siegreiche, welcher an den mit abwechselndem Glücke geführten Kriegen Kaiser Heinrichs III. gegen die Ungarn ruhmvollen Antheil hatte, errang bereits die historisch wichtige Ostgrenze, die March und Leitha. Nach dieser Eroberung begann alsbald wieder die Colonisirnng und Cultivirung des Landes, wobei auch auf frühere, wirkliche oder erdichtete Besitztitel zurückgegriffen wurde. So ließen sich die schon genannten baierischen Bisthümer und Klöster, allen voran Passau unter seinem rührigen Bischöfe Piligrim, Besitzungen aus der karolingischen Zeit her bestätigen, wurden aber nebenher auch von den Kaisern und vom Adel mit neuen Gütern beschenkt, namentlich ans dem linken Donau-User, wo nuu größere noch unbewohnte und öde Strecken der Cnltnr zugeführt wurden. Alle jene Schenkungen und Vergabungen bilden die Marksteine der zweiten Colonisirnng und Cultivirung. Im eigenen Interesse bebauten wieder die baierischen Klöster und Bisthümer sozusagen schrittweise das Land, errichteten Kirchen und Pfarren, an welche sie als Dotation reiche Zehente vergaben. In dieser zweiten Gründungsepoche Niederösterreichs stehen, wie einst in der karolingischen Zeit, die Bisthümer Passau und Salzburg als Culturträger neuerdings obenan. Aber auch mit den wachsenden Gütern des Bisthums Freisingen, das in die noch wenig oder gar nicht enltivirten Gebiete der Abbs und Url, ebenso in die Umgebung von Groß-Enzersdorf im Marchfelde baierifche Ansiedler gebracht hatte, ist die Cultur ziemlich weit vorgerückt. Daneben sehen wir Mönche aus St. Quirins Kloster in Tegernsee wieder in die Wachau ziehen, auch im Cnnswalde uud um Streugberg, dem späteren Mittelpunkte ihrer dortigen Besitzungen und Bezüge, sich niederlassen, dann zwischen der Piesting und Triesting und an der Schwechat, wo sie überall königliche Huben erhalten hatten, eine segensreiche Thätigkeit entfalten. Auch von den Niederaltaicher Mönchen, die zahlreiche Huben an der Schmida, Zaja und Schwarza bearbeiteten, läßt sich ein Gleiches sagen. Nach ihrer Ordensdevise ,ora et ladvra" — sie waren nämlich alle Benedictiner — richteten diese Sendlinge des Glaubens und segensreicher Cultur uebeu den Stätten rauher Arbeit auf Bergen und in Thälern das Kreuz auf, zimmerten Kapellen und selbst oft ein Kirchlein als geistige Sammelpunkte für die zerstrenten Ansiedler. So reichen Segen der Cultur spendeten aber nicht minder auch die einheimischen Klöster Melk und St. Pölten, jenes, gestiftet vom ersten Markgrafen Leopold und bis auf Leopold den Heiligen Residenz und Grabstätte der Babenberger, dieses, während der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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