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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 164 -
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164 auch die Habsburger viele geistliche Stiftungen in Niederösterreich ins Leben gerufen. Sie waren unter andern die Gründer der Karthausen zu Mauerbach (1313 durch Friedrich den Schönen) und Gaming (1330 durch Albrecht II. den Weisen), welche für die Entwicklung des wirthschaftlichen Lebens der Umgebung von hoher Bedeutung wurden. Mit den Fürsten des Landes wetteiferte aber zugleich der reiche Adel, so die Meissauer nnd Kueuringer, die Wallseer und die Hardegg-Maidburg. Seit dem Auftreten des feurigen und für die Vertreibung der Türken begeisterten Franciseanermönches Johannes a Capistrauo, der 1454 in Wien, Neustadt, Eggenburg und St. Pölten den Kreuzzug gegen sie predigte, wurden an diesen und auch au noch anderen Orten Niederösterreichs Franeiscanerklöster gegründet. Die kirchliche Administration des Landes lag beim Bischöfe von Paffau, dessen Stellvertreter der Officio! in Wien war. Nur Wien und Wiener-Nenstadt waren von der Jurisdiction desselben ausgenommen, da hier 1468 eigene Bisthümer errichtet wurden, deren Sprengel sich aber blos auf diese Städte und ihre nächste Umgebung beschränkte. Die Landeshoheit der habsburgifcheu Herzoge war eine ungleich gewaltigere als jene der letzten Babenberger. Doch haben die für das Habsburgische Haus so verhängniß- vollen Theilungen die Macht des Adels und dessen Einfluß auf die Verwaltung des Landes sehr gehoben. Beides zeigt sich namentlich in der Entwicklung des niederösterreichischen Ständewesens und der Landtage, deren feste Organisirnng und Umgrenzung auf den Streit wegen der Vormundschaft über den jungen Herzog Albrecht V. und speciell wieder auf den Landtag von 1406 zurückzuführen ist. An der Spitze der „gemainen Landtschasft" oder der Stände („Landleute") stand der Landmarschall, der seit alter Zeit als oberster Richter und ebenso in seiner Eigenschaft als Befehlshaber des Landaufgebotes im Felde vom Herzog ernannt wurde. Er war auch der Vorsitzende im Landtage und der landmarschallischen Gerichte oder der „Landrechte". Neben Wien waren schon in früher Zeit die Städte Klosterneuburg, Korneuburg, Tulln, St. Pölten, Krems und Stein hervorgetreten; sie waren die Sitze der Gewerbe und der Industrie, die Knotenpunkte des Handels und Verkehrs. Für sie und auch für größere Märkte wurden eigene Ordnungen nnd Privilegien entweder neu gegeben oder aus älterer Zeit stammende bestätigt. Die Gewerbe wurden innerhalb geschlossener Vereinigungen, Innungen oder Zünfte genannt, betrieben, die wieder ihre eigenen Satzungen hatten. Zu den bedeutsamsten Gewerben zählte damals die Tuchweberei in Krems und Tulln. In Waidhofen an der Mbs und Scheibbs, in den Thälern der Steier, Ibbs und Erlaf, sowie überhaupt im ganzen Ötschergebiete, alles zusammen die „Eisen- wnrzen" geheißen, blühte namentlich im XV. Jahrhundert die Eisenindustrie oder das Gewerbe der verschiedenen „Feuerarbeiter", wie der Messerer, der Messerschmiede, der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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