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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 323 -
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323 „Eggartenwirthschaft", wie eine Abwechslung von Getreide und mehrjährigem Feldgras hierzulande benannt wird. Da Getreide und schwarze Brache drei Viertel des Ackerlandes einnehmen, bleibt für zahlreiche sonstige Feldfrüchte, wie Mais, Hülsenfrüchte, Buchweizen, der im Marchfeld anch der Bienenweide dient, für Flachs, Futter- und Zuckerrüben, Cichorien, Raps, Rübsen, Mohn nur ein kleiner Antheil der Ackerfläche. Doch treibt der hauptstädtische Bedarf zu stärkerem Anbau der Kartoffel, des Kopfkrautes und des Feldgemüses, wogegen der Anbau des Klees, der Luzerne und Esparsette, des Mischlings und Grünmaises und dergleichen und somit der gesammte Grünfutterbau leider mehr als wünfcheuswerth zurückgedrängt wird. Da, abgesehen von den Umgebungen Wiens, wo massenhaft Biertreber zur Verfügung stehen, in Niederösterreich im Ganzen wenig Abfälle von technischen Gewerben zu haben sind, so muß die Thierhaltuug in den Wiesen und Weiden ihre Hauptstütze suchen. Mit diesen dienen zuletzt doch über 40 Proceut des landwirthschastlicheu Areals dem Futterball. Der Schwerpunkt der Thierzucht Niederösterreichs liegt in der Haltung von Milch- kühen. Neben 106.833 Pferden und 91.739 Ochsen beträgt (nach der Zählung vom 31. December 1880) der Stand der Kühe 298.158, der des Jungviehes, welcher den größeren Theil der Ersatzkühe liefert, 168.510 Stück. Demgegenüber verschwindet die Zahl der Schafe mit 178.541, die der Ziegen mit 69.870 Stück, und selbst die Zahl der Schweine mit 293.732 Stück ist eine sehr mäßige. Die schwer transportable Milch wird eben für den Bedarf der Hauptstadt überwiegend durch die Kühe des Kronlandes geliefert. Die Kuh- haltung findet sich mit 40 bis 50 Procent des Gefammtgroßviehstandes ziemlich gleichförmig in alleil Gebieteil des Landes. Dagegen treten bei den übrigen Kategorien des Viehstaudes sofort wieder die größten Unterschiede auf. Wenn im Gebiete der Alpen und des Mauhart vorzugsweise Riudviehzucht betrieben wird, ist das Marchfeld mit seinen Ausstellungen in Lassee als Beispiel eines Gebietes zu nennen, welches auch der Pflege der Pferdezucht dient. Das junge Rindvieh ist im Gebiete der Alpen und des Mauhart fast so zahlreich wie die Kühe, im Hügel- und Flachlande beträgt es nur ein Drittel, in den übrigen Gebieten die Hälfte der Kuhzahl und in Wien selbst und in den Vorortebezirken werden 14.957 Kühe gehalten, ohne daß Aufzucht betrieben wird. Und so entwickelt sich in Niederösterreich ein äußerst lebhafter Verkehr in Rindern von einem Gebiete zu dem andern, der noch verstärkt wird dnrch die Einfuhr aus den Nachbarländern. Eigentliche Mästung wird hauptsächlich in den Gegenden von Mank auswärts bis an die oberösterreichische Grenze und wieder im Gebiete des Mauhart betrieben. Der Rinderstand setzt sich aus einer ganzen Reihe von Racen und Schlägen zusammen. Obenan mit fast der Hälfte des Gesammtstandes die Mürzthaler, zumeist am rechten Ufer der Donau. Ans Steiermark stammend, geschätzt als Milch-, Zug- und Sl»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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