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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 336 -
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336 Quellengebiete der Miirz und der Schwarza auf der letztereu und mittelst des Wiener- Neustädter Kanales nach Wien zu bringen, während in den Herrschaften Waidhofen und Gaming durch die damaligen Besitzer derselben zur besseren Benützung der dortigen werth- vollen Nutzholzvorräthe im Jahre 1866 die erste Laugholzflößung nach Schwarzwälder Muster auf der Ibbs durchgeführt und im Jahre 1872 die Erlas zur Nutzholztrift einge- richtet wurde. Wenn auch diese großartig durchgeführten Bringungseinrichtuugeu mit Aus- nahme der letzterwähnten heute bereits dem Fortschritte des modernen Transportwesens gewichen sind, so haben dieselben doch geradezu kolossale, früher ganz oder nahezu werthlose Holzmeugeu der Volkswirthschaft nutzbar gemacht und verdienen als bedeutende forst- technische Leistungen eiue bleibende Erinnerung. An die beiden genannten großen Besitzcomplexe schließt sich im Gebiete der Schwarza noch die Domäne Reichenau an, welche als das Hanptsammelgebiet der als „Hochquellen- leitung" nach Wien geführten Quellwasser für die Residenzstadt von ganz besonderer Bedeutung ist. Im Gebiete der Vorberge ist zwar ebenfalls das Nadelholz noch überwiegend, doch finden sich bereits reine oder mit Nadelholz (meist Tannen) gemischte Laubholzbestände in beträchtlicher Ausdehnung, in welchen die Buche vorherrscht. Der Holzzuwachs und die Absatzlage sind im Allgemeinen günstiger als im eigentlichen Alpengebiete, daher auch die Bewirthschaftung selbst der bäuerlichen Wälder zumeist eine intensivere; an Stelle des Kahlschlages tritt bei den Forsten des Großgrundbesitzes zum Theile bereits die Femel- schlagwirthschast mit natürlicher Verjüngung. In diesem Gebiete ragt vor Allem der kaiserliche Wienerwald durch seine Ausdehnung von nahezu 28.000 Hektar und durch seine wirthschaftliche Bedeutung hervor. Die Buche ist seine vornehmste Holzart und diese gelangt hier auf dem kalkhaltigen Lehmboden des Wiener Sandsteines zu ganz vorzüglicher Ent- wicklung; zum Theile sind ihr Eichen und andere Laubhölzer, zum Theile die Tanne beigemengt, welche etwa ein Drittel der Bestocknng bildet. Da, wo der Kalk und Dolomit aus dem Alpengebiete herübergreifen, hat die für die Umgebung Badens und Mödlings so charakteristische Schwarzkiefer ihren Standort gefunden. Ist auch jener Beweggrund, welchem wir die unverkürzte Erhaltung des Wiener- waldes zunächst verdanken, die Sicherung des Brennholzbedarfes für Wien, heute, wo die Steinkohle zum größten Theile an Stelle des früher in Wien vorwiegend beliebten Buchen- holzes getreten und auch die Holzzufuhr aus weiten Entfernungen durch die Eisenbahnen ermöglicht ist, nicht mehr in dem früheren Maße gegeben, so spricht sich doch die Würdigung der großen Bedentuug dieses Juwels unter den österreichischen Staatsforsten auch jetzt noch iu der sorgfältigen und durchaus konservativen Bewirthschaftung desselben aus; es siud uns hier noch einzelne Buchenbestände von 150- bis 180jährigem Alter erhalten,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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