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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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110 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 eingegliedert wurde, hauchte der freigestellte Deutsch-akademische Verein der Germanisten in Graz kriegsbedingt sein Leben aus. Sonderfälle wie der bedeutende nationalsozialistische politische Gesellschaftsverein Deutscher Klub und der skurrile Verein zur Pflege schöngeistiger und künstlerischer Bestrebungen „Wir leben“ blieben erhalten. In Einzelfällen gab es  – zumeist aufgrund gegensätzlicher Interessen der neuen Macht- haber  – einen komplexeren Entscheidungsprozess, z. B. bei dem Journalisten- und Schrift- steller-Verein „Concordia“, beim nicht als Verein konstituierten Stelzhamer-Bund „Aus dá Hoamát“ und dem Bund sudetendeutscher Künstler, bei der Grazer Rosegger-Gemeinde, bei der Wiener Bibliophilen-Gesellschaft und  – besonders widersprüchlich  – beim einzigen der zivilgesellschaftlichen Resistenz zuordenbaren Verein Der Kreis. Neugründungen: Das in Österreich noch immer geltende liberale Vereinsrecht wurde  – wie geschildert  – durch Bürckel und seine Dienststelle des Stillhaltekommissars radikal umgestaltet.120 Nach Beendigung der Tätigkeit des Stikos (30.11.1939) wird das Vereins- wesen zwar nominell dem Vereinsgesetz (RGBl.  134/1867), aber  – widersprüchlich  – der Zustimmung des für den jeweiligen Vereinssitz zuständigen Gauleiters der NSDAP unter- stellt. Die Statuten hatten den Arierparagrafen zu enthalten, das absolute Führerprinzip (der bisherige Vorstand wurde zu einem Beirat degradiert) und waren genehmigungspflichtig seitens der Reichsstatthalterei. Spezifisch literarische Vereine waren konstituiert durch die Aufnahme des nicht gewählten „Vereinsführers“ in die RSK  – er löste damit die bisherigen Vereinsobmänner/-frauen, PräsidentInnen, LeiterInnen ab. Die 19 literarischen Neugründungen zwischen 1938 und 1943 waren keine zivilgesell- schaftlichen privatrechtlichen, sondern  – analog zu den gleichgeschalteten  – ausnahmslos subsidiäre Einrichtungen der obersten Behörden, des jeweiligen Reichspropagandaamts und seiner RKK bzw. der Reichsstatthalterei in Abstimmung mit der NSDAP-Gauleitung. Die Neugründungen dienten – dem Betrieb der Gau-Theater: Zweckverband zur Förderung des Theaterwesens im Reichs- gau Tirol-Vorarlberg  – Zweckverband für Kulturpflege in Niederdonau  – Arbeitsgemein- schaft für das Puppenspiel im Gau Niederdonau, – der Durchführung offizieller literarischer Veranstaltungen: Die Subsidiarität wird in Wien dadurch besonders deutlich, dass die neu gegründeten Vereine Wiener Anzengruber-Gesellschaft, Ebner-Eschenbach-Gesellschaft und die Wiener Hamerling-Gesellschaft mit den freigestellten Wiener Kulturvereinigung und Adalbert-Stif- ter-Gesellschaft  – also insgesamt fünf nominell selbständige Vortragsveranstalter  – vom Ge- schäftsführer des RSK-Reichwerks „Buch und Volk“, Max Stebich, von seiner Geschäftsstelle Wiener kulturelle Vereinigungen aus geführt wurden. – Einige sollten als sogenannte Dichterkreise mit nominierten Mitgliedern in Wien und Salzburg, als „Kameradschaften“ in Steiermark und Niederdonau, oder als Gesellschaft 120 Pawlowsky/Leisch/Klösch04, 47–49  – Wegweiser42, 448–450.
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Titel
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Untertitel
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Autor
Uwe Baur
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Abmessungen
17.3 x 24.4 cm
Seiten
478
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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