Seite - 49 - in Religion, Medien und die Corona-Pandemie - Paradoxien einer Krise
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Krise und Solidarität im ö"entlichen Raum
Der ö!entliche Raum nimmt in der Corona-Pandemie eine ambivalente
Rolle ein. Während des Lockdowns ist er nur beschränkt zugänglich, und
gerade in dieser Phase verändert er sich grundlegend. Der ö!entliche
Raum, in dem sich das gesellscha#liche Leben abspielt, wandert in die Me-
dien. Indem sie über die Pandemie und ihre Auswirkungen berichten, bie-
ten die Medien Deutungsentwürfe und scha!en neue Orte der Begegnung.
Diese medialen Repräsentationen stellen die Welt ausschnittha# in sprach-
lichen und visuellen Bildern dar und verbreiten sie über verschiedene We-
ge.
Häufig handelt es sich um Repräsentationen der als Krise gedeuteten
Pandemie, in denen Aufrufe zur und Inszenierungen von Solidarität erfol-
gen. Religion spielt dabei immer wieder eine zentrale Rolle, sei es in Form
von religiösen Institutionen oder religiöser Symbolik. Die Medienbeiträge
üben Kritik, verhandeln Erwartungen und diskutieren Verantwortungsbe-
reiche.
Die Pandemie hat sich inzwischen weltweit ausgebreitet, sie kennt kei-
ne Grenzen. Trotzdem erweisen sich Grenzen in der medialen Bearbeitung
der Krise als wichtig. In den folgenden Beiträgen werden Medien verhan-
delt, die die Pandemie zwischen Krise und Solidarität, Innen- und Außen-
raum verorten: Eine TV-Reportage, in der ein Stadtteil als Mikrokosmos
dargestellt wird, ö!net einen Aushandlungsort der Verantwortung für soli-
darisches Handeln. Ein Gra"ti, das die italienische Nation repräsentiert,
bietet Interpretationsräume zwischen Ho!nung und Kritik. Beide Medien
gestalten Gemeinscha#en und ziehen Grenzen, religiöse Symbole und
Weltdeutungen spielen dabei eine zentrale Rolle.
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https://doi.org/10.5771/9783748922216, am 10.02.2021, 12:13:48
Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
Religion, Medien und die Corona-Pandemie
Paradoxien einer Krise
- Titel
- Religion, Medien und die Corona-Pandemie
- Untertitel
- Paradoxien einer Krise
- Autor
- Daria Pezzoli-Olgiati
- Herausgeber
- Anna-Katharina Höpflinger
- Verlag
- Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-7489-2221-6
- Abmessungen
- 15.3 x 22.7 cm
- Seiten
- 134
- Kategorien
- Coronavirus
- Medien
Inhaltsverzeichnis
- Einführung 7
- Fahren auf Sicht im Nebel des notwendig Undeutlichen 11
- Wenn jetzt alles anders ist, wie ist es denn immer gewesen? 13
- «Wir sitzen zu Hause und draußen geht die Welt unter» 17
- Gemeinscha!en in Isolation 23
- Leere Tempel, volle Livestreams in China 27
- Digitale Au!ührungen des Ausnahmezustands 35
- Ambivalente Deutungen des Virus in Facebook-Communities 41
- Krise und Solidarität im öffentlichen Raum 49
- Solidarität zwischen Kirche und Suppenküche 51
- Leid und Hoffnung einer Nation im Grati 59
- Unterhaltung in der Pandemie 67
- Lieder zwischen Krisenbewältigung und Entertainment 69
- Witz und Religionskritik in Internet-Memes 77
- Der Tod als mediale Inszenierung 85
- Einsamer Abschied vor aller Welt 87
- Das Virus ist unsichtbar, der Tod ganz konkret 93
- Wirklichkeitsdeutung zwischen Fakten und Fake News 101
- Erlösung durch Kapitalismus 103
- Die Verschwörung(en) hinter der Pandemie 111
- Ausblicke ins Ungewisse 119
- Die Pandemie als Ritual – ein Gedankenspiel 121
- Prophetische Metaphern der postpandemischen Zeit 127
- Abbildungsverzeichnis 133