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Religion, Medien und die Corona-Pandemie - Paradoxien einer Krise
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Ausblicke ins Ungewisse Nicht nur das Außeralltägliche der Pandemie sorgt für Unbehagen. Die Ungewissheit darüber, wie eine Gesellscha#, ein Miteinander, ein Leben nach Corona aussehen mögen, kann mindestens ebenso beklemmend sein. Von den Versprechungen einer gerechteren und lebenswerteren Welt bis zu altbekannten und neuen Dystopien scheint für viele nur eines gewiss: Veränderung steht an, ja, sie muss geradezu anstehen, um dem eigenen Kontrollverlust und dem Ausgeliefertsein gegenüber der unsichtbaren Be- drohung des Virus einen Sinn abgewinnen zu können. Ohne diese Aussicht wäre die Krise der neue Standard. Die einzige Ge- wissheit bestünde darin, nicht zu wissen, wie es weiter geht. Wenn alles aber wieder so werden würde, wie es zuvor war, blieben die erfahrende Angst und der Tod von vielen ohne jede nachhaltige Bedeutung. Nur das Bewusstsein um die Verwundbarkeit dieser vermeintlichen Normalität würde erhalten bleiben. Erst die Perspektive, dass diese Orientierungslosig- keit nur ein Intermezzo, eine notwendige Phase der Neuausrichtung im Übergang zu etwas Neuem ist, macht die eigene Ohnmacht erträglich. Egal, wie ein Danach aussieht – die Pandemie ist ein Wendepunkt, hin zum Ersehnten oder zum Gefürchteten. Die Erwartung einer Veränderung verstärkt sich und damit gewinnen die medialen Stimmen ein Gewicht, die Bilder einer postpandemischen Weltordnung anbieten. Mit der Ver- breitung dieser Szenarien, die o# geradezu prophetische Worte und Meta- phern einsetzen, scheint die Gewissheit zu wachsen, dass die neue Welt doch schon zum Greifen nah ist. Auf dieser Schwelle zwischen dem Blick auf das Vorherige und der Er- wartung einer besseren Zeit werden Szenarien der sogenannten «neu- en» Normalität entworfen. Dabei fallen viele Ähnlichkeiten zu Ritualen, Narrationen und Metaphern auf, die in religiösen Traditionen vorkom- men. Die letzten beiden Beiträge in diesem Buch richten den Blick auf das Wechselspiel von Orientierung in einer chaotisch erscheinenden Situation und dem Aufgreifen religiöser Motive. Während der erste Beitrag auf die Krise als eine Übergangszeit mit einem o!enen Ausgang fokussiert, legt der abschließende Artikel die kreative Rolle der Sprache im Entwurf einer möglichen Zukun# o!en. 119 https://doi.org/10.5771/9783748922216, am 10.02.2021, 12:13:48 Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
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Religion, Medien und die Corona-Pandemie Paradoxien einer Krise
Titel
Religion, Medien und die Corona-Pandemie
Untertitel
Paradoxien einer Krise
Autor
Daria Pezzoli-Olgiati
Herausgeber
Anna-Katharina Höpflinger
Verlag
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7489-2221-6
Abmessungen
15.3 x 22.7 cm
Seiten
134
Kategorien
Coronavirus
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 7
  2. Fahren auf Sicht im Nebel des notwendig Undeutlichen 11
  3. Wenn jetzt alles anders ist, wie ist es denn immer gewesen? 13
  4. «Wir sitzen zu Hause und draußen geht die Welt unter» 17
  5. Gemeinscha!en in Isolation 23
  6. Leere Tempel, volle Livestreams in China 27
  7. Digitale Au!ührungen des Ausnahmezustands 35
  8. Ambivalente Deutungen des Virus in Facebook-Communities 41
  9. Krise und Solidarität im öffentlichen Raum 49
  10. Solidarität zwischen Kirche und Suppenküche 51
  11. Leid und Hoffnung einer Nation im Grati 59
  12. Unterhaltung in der Pandemie 67
  13. Lieder zwischen Krisenbewältigung und Entertainment 69
  14. Witz und Religionskritik in Internet-Memes 77
  15. Der Tod als mediale Inszenierung 85
  16. Einsamer Abschied vor aller Welt 87
  17. Das Virus ist unsichtbar, der Tod ganz konkret 93
  18. Wirklichkeitsdeutung zwischen Fakten und Fake News 101
  19. Erlösung durch Kapitalismus 103
  20. Die Verschwörung(en) hinter der Pandemie 111
  21. Ausblicke ins Ungewisse 119
  22. Die Pandemie als Ritual – ein Gedankenspiel 121
  23. Prophetische Metaphern der postpandemischen Zeit 127
  24. Abbildungsverzeichnis 133
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