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Religion, Medien und die Corona-Pandemie - Paradoxien einer Krise
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Der Tod als mediale Inszenierung Im Januar 2020, als in den Medien von einer neuen Krankheit in China be- richtet wurde, wusste man in Europa kaum, wo Wuhan, die Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei, liegt. Nach wenigen Wochen erschien das mysteriöse Virus in Italien, im Februar stieg die Zahl der Infizierten expo- nentiell an und im März jene der Toten. Um die Übertragung des Virus zu bremsen, wurde das ö!entliche Leben heruntergefahren. Die drastischen Maßnahmen, die in den verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Zei- ten und mit verschiedenen Regelungen getro!en wurden, stellten eine He- rausforderung dar, an die zu Beginn des Jahres niemand je gedacht hätte. In vielen Ländern dur#en Menschen ihre Wohnung nicht mehr verlassen, das soziale Leben beschränkte sich auf das Einkaufen des Nötigsten, wenn überhaupt. Die demokratischen Entscheidungsstrukturen wurden einge- froren, und Regierungen übernahmen die Führung des Landes. Diese Um- stellungen zielten darauf, das Virus einzudämmen und Menschenleben zu schützen. Mit dem Risiko, zu stark zu vereinfachen, könnte man die Lage auf eine einfache Formel reduzieren: Die pluralistische, auf ökonomisches Wachstum und Mobilität ausgerichtete Gesellscha# wurde vom Tod blo- ckiert. Dabei ist der Tod die universale Erfahrung alles Lebendigen, das Thema, das zeitgenössischen Kulturen am meisten zu scha!en macht. Der Tod ist das Gegenprogramm jeder Form der Körperoptimierungspraktiken und der Lebensverlängerungsmaßnahmen. Gerne wird der Tod in spezifischen Räumen abgezäunt: Spitälern, Hospizen, Leichenhallen, Friedhöfen. Gerade vor dem Hintergrund der Rhetorik der Säkularisierung und der Emanzipation des Menschen aus mythologischen und religiösen Weltdeu- tungen erscheint heute der Tod paradoxerweise als eine Dimension eines modernen Gerichtes: Die harten Fakten der Klimaveränderungen oder der Verbreitung eines Krankheitserregers, gegen den wir Menschen nicht im- mun sind, werden auf der Folie der Endlichkeit menschlichen Lebens ver- handelt. Der Mensch ist alleine mit dem Tod konfrontiert, doch die Endlichkeit des Lebens geht alle an. Diese Spannung zwischen individuellem und ge- sellscha#lichem Umgang mit der Bedrohung des Lebens wird in den fol- genden zwei Beiträgen vertie#. Auf der einen Seite wird über die Einsam- keit des Todes von Covid-19-Patient:innen auf Intensivstationen nachge- 85 https://doi.org/10.5771/9783748922216, am 10.02.2021, 12:13:48 Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
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Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 7
  2. Fahren auf Sicht im Nebel des notwendig Undeutlichen 11
  3. Wenn jetzt alles anders ist, wie ist es denn immer gewesen? 13
  4. «Wir sitzen zu Hause und draußen geht die Welt unter» 17
  5. Gemeinscha!en in Isolation 23
  6. Leere Tempel, volle Livestreams in China 27
  7. Digitale Au!ührungen des Ausnahmezustands 35
  8. Ambivalente Deutungen des Virus in Facebook-Communities 41
  9. Krise und Solidarität im öffentlichen Raum 49
  10. Solidarität zwischen Kirche und Suppenküche 51
  11. Leid und Hoffnung einer Nation im Grati 59
  12. Unterhaltung in der Pandemie 67
  13. Lieder zwischen Krisenbewältigung und Entertainment 69
  14. Witz und Religionskritik in Internet-Memes 77
  15. Der Tod als mediale Inszenierung 85
  16. Einsamer Abschied vor aller Welt 87
  17. Das Virus ist unsichtbar, der Tod ganz konkret 93
  18. Wirklichkeitsdeutung zwischen Fakten und Fake News 101
  19. Erlösung durch Kapitalismus 103
  20. Die Verschwörung(en) hinter der Pandemie 111
  21. Ausblicke ins Ungewisse 119
  22. Die Pandemie als Ritual – ein Gedankenspiel 121
  23. Prophetische Metaphern der postpandemischen Zeit 127
  24. Abbildungsverzeichnis 133
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Religion, Medien und die Corona-Pandemie
Religion, Medien und die Corona-Pandemie Paradoxien einer Krise
Titel
Religion, Medien und die Corona-Pandemie
Untertitel
Paradoxien einer Krise
Autor
Daria Pezzoli-Olgiati
Herausgeber
Anna-Katharina Höpflinger
Verlag
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7489-2221-6
Abmessungen
15.3 x 22.7 cm
Seiten
134
Kategorien
Coronavirus
Medien
    rulerzoom
    https://doi.org/10.5771/9783748922216
    https://www.nomos-elibrary.de/agb
    https://doi.org/10.5771/9783748922216
    https://www.nomos-elibrary.de/agb
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    1. Einführung 7
    2. Fahren auf Sicht im Nebel des notwendig Undeutlichen 11
    3. Wenn jetzt alles anders ist, wie ist es denn immer gewesen? 13
    4. «Wir sitzen zu Hause und draußen geht die Welt unter» 17
    5. Gemeinscha!en in Isolation 23
    6. Leere Tempel, volle Livestreams in China 27
    7. Digitale Au!ührungen des Ausnahmezustands 35
    8. Ambivalente Deutungen des Virus in Facebook-Communities 41
    9. Krise und Solidarität im öffentlichen Raum 49
    10. Solidarität zwischen Kirche und Suppenküche 51
    11. Leid und Hoffnung einer Nation im Grati 59
    12. Unterhaltung in der Pandemie 67
    13. Lieder zwischen Krisenbewältigung und Entertainment 69
    14. Witz und Religionskritik in Internet-Memes 77
    15. Der Tod als mediale Inszenierung 85
    16. Einsamer Abschied vor aller Welt 87
    17. Das Virus ist unsichtbar, der Tod ganz konkret 93
    18. Wirklichkeitsdeutung zwischen Fakten und Fake News 101
    19. Erlösung durch Kapitalismus 103
    20. Die Verschwörung(en) hinter der Pandemie 111
    21. Ausblicke ins Ungewisse 119
    22. Die Pandemie als Ritual – ein Gedankenspiel 121
    23. Prophetische Metaphern der postpandemischen Zeit 127
    24. Abbildungsverzeichnis 133
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