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Religion, Medien und die Corona-Pandemie - Paradoxien einer Krise
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Ambivalente Deutungen des Virus in Facebook-Communities Guido Murillo Vélez Als am 14. Februar 2020 laut der BBC die erste an Covid-19 erkrankte Per- son aus Madrid nach Ecuador kam, übertrug der Bayerische Rundfunk live die Fastnacht in Franken. Das Virus schien an jenem Valentinstag in den Augen vieler Menschen weit weg zu sein. Einen Monat später sah die Si- tuation anders aus: Weltweit wurden Ausgangsbeschränkungen erlassen. Infektions- und Todeszahlen schnellten in die Höhe. Bilder von nächtli- chen Leichentransporten aus Bergamo oder von auf Gehwegen zurückge- lassenen Verstorbenen aus Guayaquil (Ecuador) machten den Ernst der Lage deutlich sichtbar. Ich intensivierte den Kontakt zu meiner Familie in Ecuador und beschä#igte mich verstärkt mit Nachrichtensendungen, Zei- tungsartikeln und Beiträgen in den sozialen Medien aus meiner Heimat. Kurz nach Ostern 2020 tauchte in den sozialen Netzwerken in Ecuador der Cartoon auf, der im Zentrum dieses Beitrags steht (Abb. 4). An einem Globus sitzend, stehend oder schwebend, mit dem All als Hin- tergrund und mit lächelnden Gesichtern unterhalten sich Gott und Satan. Die Botscha# scheint einfach: Gott und die Kirche siegen; der Erzfeind muss sich geschlagen geben. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Bei nähe- rer Betrachtung gewinnt aber diese Nebeneinanderstellung gegensätzlicher Figuren an Kontur. Eine verdichtende und mehrschichtige Aussagekra# des Bildes wird deutlich. Von einer Unterhaltung unter Freunden zum Cartoon über Erzfeinde Die Zeichnung stammt aus der Feder von Otto Meza, einem Karikaturis- ten aus El Salvador, der für die digitale Zeitung El Faro arbeitet. In einem Interview bei El Metropolitano Digital vom 14. Oktober 2018 hat sich Meza als einen schlechten Atheisten und einen schlechten Christen bezeichnet. Zum hier reproduzierten Cartoon hat er in einer persönlichen Mittei- lung vom 10. Juli 2020 via Facebook erklärt, dass die Zeichnung auf einer Unterhaltung zwischen zwei Freunden basiere. Er habe dieses Gespräch dann zeichnerisch umgedeutet. Die Zeichnung gründet also auf einem all- täglichen Gespräch zwischen zwei Kollegen im Kontext der Pandemie in 41 https://doi.org/10.5771/9783748922216, am 10.02.2021, 12:13:48 Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
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Religion, Medien und die Corona-Pandemie Paradoxien einer Krise
Titel
Religion, Medien und die Corona-Pandemie
Untertitel
Paradoxien einer Krise
Autor
Daria Pezzoli-Olgiati
Herausgeber
Anna-Katharina Höpflinger
Verlag
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7489-2221-6
Abmessungen
15.3 x 22.7 cm
Seiten
134
Kategorien
Coronavirus
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 7
  2. Fahren auf Sicht im Nebel des notwendig Undeutlichen 11
  3. Wenn jetzt alles anders ist, wie ist es denn immer gewesen? 13
  4. «Wir sitzen zu Hause und draußen geht die Welt unter» 17
  5. Gemeinscha!en in Isolation 23
  6. Leere Tempel, volle Livestreams in China 27
  7. Digitale Au!ührungen des Ausnahmezustands 35
  8. Ambivalente Deutungen des Virus in Facebook-Communities 41
  9. Krise und Solidarität im öffentlichen Raum 49
  10. Solidarität zwischen Kirche und Suppenküche 51
  11. Leid und Hoffnung einer Nation im Grati 59
  12. Unterhaltung in der Pandemie 67
  13. Lieder zwischen Krisenbewältigung und Entertainment 69
  14. Witz und Religionskritik in Internet-Memes 77
  15. Der Tod als mediale Inszenierung 85
  16. Einsamer Abschied vor aller Welt 87
  17. Das Virus ist unsichtbar, der Tod ganz konkret 93
  18. Wirklichkeitsdeutung zwischen Fakten und Fake News 101
  19. Erlösung durch Kapitalismus 103
  20. Die Verschwörung(en) hinter der Pandemie 111
  21. Ausblicke ins Ungewisse 119
  22. Die Pandemie als Ritual – ein Gedankenspiel 121
  23. Prophetische Metaphern der postpandemischen Zeit 127
  24. Abbildungsverzeichnis 133
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