Seite - 100 - in Zipper und sein Vater
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Ich ging noch einmal und noch ein drittes Mal in den Film. Immer wieder
schien es mir, daß ich aus einer Szene, aus ihrer Miene, aus ihrer Bewegung
mehr erraten könnte, als dieses Drama zu geben hatte. Aber ich erfuhr nichts
Neues. Ich prägte mir nur ihr Gesicht ein. Sie sah im Film schön aus, so
schön, wie man nur in Amerika sein kann. Sie war so edel, wie man nur in
Amerika sein kann, wenn man siegreich ist. Sie war so weiblich, so
hilfsbedürftig, so rührend in den paar Minuten, in denen ihr eine unerbittliche
Einsamkeit drohte, daß man sie für eine vollkommene Frau hielt.
Plötzlich kam von Arnold eine Postkarte, eine Ansichtskarte aus Lissabon,
mit einem Gruß. Nach einigen Wochen kam noch eine Karte, diesmal aus
Boston. Nach längerer Zeit erhielt ich eine dritte aus Amsterdam. Was war
mit ihm geschehen? Was für ein Schicksal wirbelte ihn so heftig in der Welt
herum?
Ich sollte es bald erfahren.
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Buch Zipper und sein Vater"
Zipper und sein Vater
- Titel
- Zipper und sein Vater
- Autor
- Joseph Roth
- Datum
- 1928
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 112
- Schlagwörter
- Roman, Geschichte, Österreich, Wien
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1 5
- Kapitel 2 8
- Kapitel 3 13
- Kapitel 4 18
- Kapitel 5 22
- Kapitel 6 25
- Kapitel 7 28
- Kapitel 8 36
- Kapitel 9 42
- Kapitel 10 45
- Kapitel 11 54
- Kapitel 12 62
- Kapitel 13 68
- Kapitel 14 74
- Kapitel 15 77
- Kapitel 16 83
- Kapitel 17 88
- Kapitel 18 94
- Kapitel 19 97
- Kapitel 20 101
- Kapitel 21 104
- Brief des Autors an Arnold Zipper 110