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vom 03.07.2022, aktuelle Version,

Mils bei Hall

Mils
Wappen Österreichkarte
Wappen von Mils
Mils bei Hall (Österreich)
Mils bei Hall (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 6,92 km²
Koordinaten: 47° 17′ N, 11° 32′ O
Höhe: 605 m ü. A.
Einwohner: 4.625 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 668 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6068
Vorwahl: 05223
Gemeindekennziffer: 7 03 29
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Unterdorf 4
6068 Mils
Website: www.mils-tirol.at
Politik
Bürgermeister: Daniela Kampfl (Gemeinsam für Mils)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016)
(17 Mitglieder)

6 Gemeinsam für Mils
4 Lebenswertes Mils
2 Treffpunkt Mils – Die Grünen
3 FPÖ Mils
1 SPÖ Mils
1 Aktives Direktes Mils

Lage von Mils im Bezirk Innsbruck-Land
Lage der Gemeinde Mils bei Hall im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte) KematenLansMilsNavisPatschPfaffenhofenRumSeefeldValsVölsTirol
Lage der Gemeinde Mils bei Hall im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
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Mils von Südosten
Mils von Südosten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Mils ist eine Gemeinde mit 4625 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Hall in Tirol.

Geografie

Lage

Mils liegt im Inntal auf einem Schwemmkegel, am Fuße des Karwendelgebirges, zwölf Kilometer östlich der Landeshauptstadt Innsbruck bei Hall in Tirol. Das Gemeindegebiet ist im Westen vom Weißenbach und im Süden vom Inn begrenzt. Vom Inn, der in rund 560 Meter Seehöhe fließt, steigt das Gemeindegebiet nach Nordwesten entlang des Weißenbachs auf 770 Meter sanft an. Im Nordosten liegen bewaldete Höhen bis zu 830 Meter Meereshöhe.

Die Gemeinde hat eine Größe von sieben Quadratkilometer. Davon sind 42 Prozent bewaldet, dreißig Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und elf Prozent Gärten.[1]

Gemeindegliederung

Mils besteht aus einer einzigen gleichnamigen Katastralgemeinde und Ortschaft.

Nachbargemeinden

Absam Baumkirchen
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Hall in Tirol Tulfes Volders

Geschichte

Da in der Nachbargemeinde Volders Urnengräber aus der Hallstattzeit gefunden wurden, kann man davon ausgehen, dass damals auch Mils besiedelt war.[2]

Die ersten Funde in Mils stammen aus der Römerzeit. Man fand Skelette aus der Zeit Domitians, Münzen und die Mauerreste einer Villa rustica.[3]

Mils wird erstmals im Jahr 930/31 als Mulles anlässlich einer Besitzübertragung an das Erzstift Salzburg urkundlich erwähnt[4], Funde, Gräber und Flurnamen aus vorrömischer und römischer Zeit weisen aber darauf hin, dass der Ort weit älter ist. Der Ortsname wird auf das antike Ausgangswort *mulias zurückgeführt, was ‚Geschiebe/Schwemmkegel‘ bedeutet. Der Ort mit demselben Namen Mils bei Imst liegt ebenfalls auf einem Schwemmkegel.[5]

Im Jahr 1538 erwarb Paul Kripp ein Grundstück mit Haus, verkaufte es bald seinem Schwager Hans Schneeberger. Der vergrößerte es ab 1553 zu einem bescheidenen Ansitz. Sein Sohn Ruprecht erwarb weitere Grundstücke und erhielt von Erzherzog Ferdinand II. die Erlaubnis zur Befestigung. Das Anwesen wurde daraufhin Schneeburg genannt. Nachdem die Schneeburger 1633 das Schloss im Norden erweitert und 1643 um ein Geschoss erhöht hatten, wurde 1664 Hans Wolfgang Schneeburg in den Freiherrenstand erhoben. Als ein Erdbeben im Jahr 1670 Schloss und Wirtschaftsgebäude schwer beschädigte, wurde das Anwesen vernachlässigt, da die Schneeburger damals in Südtirol lebten. Ignaz Johann Freiherr von Schneeburg ließ 1802 Schloss und Wirtschaftsgebäude restaurieren. Als 1860 die Familie von Schneeburg ausstarb, wechselten die Besitzer mehrfach, bis es im 20. Jahrhundert wieder in den Besitz der ursprünglichen Familie Kripp kam. Georg von Kripp verkaufte den südlichen Schlossanger. Darauf entstand eine Wohnsiedlung.[6]

Da die Hochebenen um Mils ein beliebtes Jagdrevier war, ließ Ferdinand II. im Jahr 1585 das Jagdschloss „Hirschenlust Grienegg“ (auch Grünegg) erbauen. Es wurde jedoch bereits 1686 von einem Feuer vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Beim Neubau des Widums und beim Badhaus in Baumkirchen kamen Steine des Schlosses zur Verwendung.[7][3]

In einer Urkunde von 1215 wird ein „Fridericus plebanus de Mulles“, also ein Pfarrer von Mils erwähnt. Damit ist gesichert, dass es zu dieser Zeit bereits eine Kirche gab. Diese wurde vermutlich im 15. Jahrhundert zerstört und vom Meister Narziß Pecherer im gotischen Stil neu errichtet. Davon sind noch Teile der Grundmauern im nördlichen und westlichen Kirchenschiff erhalten. Zur Pfarrkirche erhoben wurde die Kirche 1602. Ein Brand zerstörte 1791 einen Großteil des Gebäudes. Beim Neuaufbau wurden drei Altäre vom aufgehobenen Regelhauses in Innsbruck erworben.[8][3]

In den letzten 40 Jahren ist Mils durch seine sonnige Lage enorm als Siedlungs- und Wohngebiet gewachsen. Der nördliche Ortsteil Milser Heide ist weitgehend mit dem Ortskern verbunden, im südlichen befindet sich ein Gewerbepark.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung von Mils bei Hall

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick auf die Pfarrkirche
Schloss Schneeburg

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Süden des Gemeindegebiets entstand 1998 ein Gewerbepark an der Tiroler Straße B 171, der 400 Arbeitsplätze in verschiedenen Branchen geschaffen hat. Das Gemeindegebiet ist ansonsten landwirtschaftlich genutzt.

Wirtschaftssektoren

Im Jahr 2010 gab es 24 landwirtschaftliche Betriebe, davon wurden sieben im Haupterwerb geführt. Diese bewirtschafteten die Hälfte der Flächen. Von den 515 Erwerbstätigen des Produktionssektors waren 274 im Bereich Herstellung von Waren und 241 in der Bauwirtschaft beschäftigt. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (508), soziale und öffentliche Dienste (452) und freiberufliche Dienstleistungen (178 Mitarbeiter).[9][10][11]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 24 31 44 17
Produktion 65 55 515 387
Dienstleistung 323 143 1286 935

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Von den rund 2000 Erwerbstätigen, die 2011 in Mils lebten, arbeiteten 400 in der Gemeinde, achtzig Prozent pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 1500 Menschen zur Arbeit nach Mils.

Betriebe

Verkehr

  • Eisenbahn: Durch den Süden des Gemeindegebietes führt die Unterinntalbahn. Der nächste Bahnhof ist drei Kilometer entfernt in Hall in Tirol.[12]
  • Straße: Nahe der Südgrenze verläuft die Inntal Autobahn A12. Die Tiroler Straße B171 ist die schnellste Verbindung zu den Städten Hall in Tirol im Westen und Wattens im Osten.

Politik

Gemeindeamt Mils

Gemeinderat

In den Gemeinderat werden 17 Mandatare gewählt.

Partei 2016[13] 2010[14]
% Mandate % Mandate
Gemeinsam für Mils, Bürgermeister Peter Hanser 38,70 6 53,34
Lebenswertes Mils 17,25 4 15,41
Treffpunkt Mils - Die Grünen 12,75 2 12,18
FPÖ Mils - Team Peter Wurm 16,92 3
SPÖ Mils und Parteifreie 7,73 1
Aktives Direktes Mils, Liste Andreas Unterberger 6,64 1
SPÖ Mils - Team Wolfgang Maurer 9,34
FPÖ Mils - Die Milser Freiheitlichen 9,73

Bürgermeister

Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt.[15] Dabei wurde Peter Hanser zum Bürgermeister (durch Verzicht von Christian Pittl auf eine Stichwahl) gewählt.

Bei der ersten Gemeinderatssitzung am 16. März 2016 wurde Thomas Kölli zum Vizebürgermeister gewählt.[16]

Am 23. April 2021 trat der Bürgermeister Peter Hanser zurück. Seitdem führt der Vizebürgermeister Thomas Kölli die Amtsgeschäfte.[17]

Wappen

Der Gemeinde wurde 1953 folgendes Wappen verliehen: Unter schwarz-weiß geschachtetem Schildhaupt im blauen Feld ein weißes springendes Einhorn, begleitet in der linken oberen Ecke von einem fünfstrahligen Stern.[18]

Das Wappen entspricht dem der einst im Ort ansässigen Herren von Mils. Der hinzugefügte Stern erinnert an die bis 1791 bestehende Marienwallfahrt.[19]

Gemeindepartnerschaft

Persönlichkeiten

  • Franz Innerhofer (1847–1918), Mediziner, Mäzen und Mitgründer des St. Josefs-Instituts für schwachsinnige Kinder in Mils[20]
  • Felix Leitner (* 1996), Biathlet, Wohnsitz in Mils
  • Semino Rossi (* 1962), argentinisch-italienischer Schlagersänger, Wohnsitz in Mils
  • Hannah (* 1981), Schlagersängerin
Commons: Mils  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Mils, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Mai 2021.
  2. Josef Waldner: Die Besiedlung von Mils. In: Chronik der Gemeinde Mils in Tirol. 2020, abgerufen am 7. Mai 2021 (deutsch).
  3. 1 2 3 Michael Fritz: Geschichte Tirol, Mils bei Hall. Verein „fontes historiae - Quellen der Geschichte“, abgerufen am 7. Mai 2021.
  4. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 104–105 Nr. 138.
  5. Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 158 ff.
  6. Schneeburg. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;
  7. Sommerfrischort Mils › Milser Dorfchronik. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  8. Pfarrkirche - Baugeschichte › Milser Dorfchronik. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Mils, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Mai 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Mils, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Mai 2021.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Mils, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. Mai 2021.
  12. Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  13. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  14. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  15. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016 | Gemeinde Mils. Land Tirol, abgerufen am 13. September 2016.
  16. https://www.sessionnet.at/70329/getfile.asp?id=4846&type=do
  17. Bürgermeister › Gemeinde Mils. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  18. Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 3/1953. (Digitalisat)
  19. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 22.
  20. Das Soziale Zentrum St. Josef, abgerufen am 10. August 2014