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vom 20.07.2022, aktuelle Version,

Zirl

Marktgemeinde
Zirl
Wappen Österreichkarte
Wappen von Zirl
Zirl (Österreich)
Zirl (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 57,24 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 11° 14′ O
Höhe: 622 m ü. A.
Einwohner: 8.142 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 142 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6170
Vorwahl: 05238
Gemeindekennziffer: 7 03 69
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Bühelstraße 1
6170 Zirl
Website: www.mg.zirl.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Öfner (Für Zirl - Team Thomas Öfner)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(19 Mitglieder)

9 Für Zirl - Team Thomas Öfner,
5 Zukunft Zirl Volkspartei, Team Iris Zangerl-Walser,
2 ZIRL AKTIV,
2 Die Grünen Zirl,
0 Aufschwung Zirl,
1 MFG Menschen Freiheit Grundrechte

Lage von Zirl im Bezirk Innsbruck-Land
Lage der Gemeinde Zirl im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte) KematenLansMilsNavisPatschPfaffenhofenRumSeefeldValsVölsTirol
Lage der Gemeinde Zirl im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
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Zirl von Südwesten
Zirl von Südwesten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Zirl von Nordosten
Das sogenannte „Garberhaus“ in der Schulgasse
Landeskrankenhaus Hochzirl
Burgruine Fragenstein

Zirl ist eine Marktgemeinde mit 8142 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Telfs.

Geografie

Lage

Zirl befindet sich am südwestlichen Ende des Karwendelgebirges etwa 10 km westlich von Innsbruck im Inntal am Südostfuß des Zirler Bergs (1057 m). Es liegt am Nordufer des Inns auf dem Schwemmkegel von Ehnbach und Schloßbach.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst neben dem Hauptort Zirl noch das etwa 300 m höher gelegene Hochzirl, die Martinswand, die Ehnbachklamm und einen Teil der Nordkette mit dem 2.637 m hohen Kleinen Solstein. Der Ortsteil Zirl Bahnhof liegt als einziger südlich des Inns. Eigenhofen und Dirschenbach sind zwei westlich vom Ortskern gelegene Weiler an der alten Bundesstraße.[1]

Nachbargemeinden

Geschichte

Auf dem Martinsbühel ist eine Besiedlung seit der La-Tène-Zeit nachgewiesen. Im 4./5. Jahrhundert bestand hier die römische Militärstation Teriolis, die unter dem Römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. um 1500 zu einem Jagdschloss ausgebaut wurde. Die Kaiser-Max-Grotte / Martinswandgrotte erinnert daran, dass sich hier Maximilian I. Ende des 15. Jahrhunderts bei der Gämsenjagd verstiegen haben soll.[1]

Zirl war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Römerstraße Via Raetia nach Augsburg. Hier begann der steile Anstieg zum Seefelder Sattel, dessen Verlauf heute jedoch nicht mehr eindeutig zu klären ist. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals am 28. Oktober 799 als Cyreolu bzw. Cyreola anlässlich einer Besitzübertragung an das Kloster Schlehdorf.[1][2] Der Name geht auf die römische Militärstation Teriolis (siehe oben) zurück.

Die heutige Burgruine Fragenstein wurde vor 1209 gegründet und 1703 im Spanischen Erbfolgekrieg (Bayrischer Rummel) gesprengt, worauf sie seither verfällt.[3][1] Das Gebiet um die Ruine ist heute Naturschutzgebiet.

Seit dem 17. Jahrhundert war die Gemeinde neben Thaur eines der Zentren des Baus von Weihnachtskrippen. Zirl war immer wieder von Überschwemmungen und Bränden heimgesucht worden, so zuletzt am 21. Juni 1908 bei einem Großbrand, der den Großteil der Häuser vernichtete.[1]

1826 wurde in Zirl der bedeutende Tiroler Kirchenmaler Franz Plattner geboren. Er starb 1887 in Innsbruck.[4]

Von 1910 bis 1912 wurde die Mittenwaldbahn mit aufwändigen Bauten errichtet, von denen in Zirl als bedeutende Bauwerke der Martinswandtunnel, der Schloßbachviadukt, der Ehnbachklammviadukt und der Bahnhof Hochzirl liegen.[1]

Ein großes Bevölkerungswachstum in den letzten Jahrzehnten machte aus Zirl eine Wohngemeinde.

Seit dem 1. Juni 1984 trägt Zirl den Titel Marktgemeinde.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung von Zirl

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Zirl
Kalvarienbergkirche Zirl
Kaiser-Maximilians-Grotte in der Martinswand

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Zirl südwestlich des Gemeindezentrums

Zirl hat Anschluss an die Inntalautobahn A 12 mit den Ausfahrten Zirl-West und Zirl-Ost.

Der Bahnhof der Arlbergbahn befindet sich südwestlich des Ortskerns, auf der anderen Innseite, wo sich mehrere Industrie- und Gewerbebetriebe niedergelassen haben. Durch die zahlreichen Betriebe ist der Bahnhof Zirl einer der größten Güterbahnhöfe Tirols.

Der oberhalb gelegene Ortsteil Hochzirl mit dem Landeskrankenhaus Hochzirl (eine Sonderkrankenanstalt für Innere Medizin und Neurologische Akutnachbehandlung) hat eine Haltestelle der Mittenwaldbahn. Weiters hat Zirl Anschluss nach Innsbruck und Telfs über Regionalbusse.

Das günstige Lokalklima ermöglicht hier Weinbau, der jedoch wie die Landwirtschaft wenig Bedeutung hat (die Weingärten werden aktuell nicht bewirtschaftet). Bedeutende Betriebe sind in den Bereichen Bauindustrie, Chemische Industrie, Schotterwerk und Recycling zu finden.

Bildung

  • Vier Kindergärten mit zwei Kinderkrippen
  • Volksschule
  • Mittelschule
  • Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik - Allgemeine Sonderschule
  • Landesmusikschule Zirl

Gesundheit

Freizeit

  • Die Martinswand östlich von Zirl bietet einen anspruchsvollen Klettersteig, bei dem Trittsicherheit gefordert ist, und viele Kletterrouten.
  • Zirl ist Ausgangspunkt von Wanderungen im Bereich des Karwendel, etwa zur Neuen Magdeburger Hütte (Martinsbergalm) oder zum Solsteinhaus.

Kultureinrichtungen

  • Bibliothek
  • Heimatmuseum
  • B4 (Bahnhofsstraße 4)

Das 2015 fertiggestellte Veranstaltungs- & Begegnungszentrum B4 bietet Platz für über 500 Personen. Im B4 sind der Schützenverein, Theaterverein und der Alpenverein eingemietet, das Areal bietet eine Tiefgarage für bis zu 80 Fahrzeuge.

Sportanlagen

  • Eislaufplatz
  • Schwimmbad
  • Sportplatz

Politik

Bürgermeister- und Gemeinderatswahl, am 27. Februar 2022

Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 27. Februar 2022 statt.[6]

Mag. Thomas Öfner (SPÖ) wurde dabei als Bürgermeister wiedergewählt und konnte sich mit 55,68 % gegen seine vier Kontrahenten und Kontrahentinnen durchsetzen.

Bei der Wahl waren insgesamt 6.565 Personen in Zirl wahlberechtigt.

Gemeinderatswahl

Partei Prozent Stimmen Sitze im
Gemeinderat
Koppelung
Für Zirl - Team Thomas Öfner 42,61 % 1774 9 A
Zukunft Zirl - Volkspartei, Team Iris-Zangerl-Walser 23,54 % 0980 5
ZIRL AKTIV 12,68 % 0528 2
Die Grünen Zirl 09,97 % 0415 2 A
Aufschwung Zirl 03,07 % 0128 0
MFG Menschen Freiheit Grundrechte 08,12 % 0338 1

Wahlbeteiligung:

Abgegebene Stimmen 4.269 65,03 %
...davon gültige 4.163 97,52 %
...davon ungültige 106 2,48 %

Bürgermeisterwahl

Bürgermeister-Kandidat Partei Prozent Stimmen
Öfner Thomas, Mag. Für Zirl - Team Thomas Öfner 55,68 % 2278
Zangerl-Walser Iris Zukunft Zirl - Volkspartei, Team Iris-Zangerl-Walser 23,98 % 0981
Rausch Victoria ZIRL AKTIV 11,46 % 0469
Mair Matthias Aufschwung Zirl 02,64 % 0108
Pardeller Martin MFG Menschen Freiheit Grundrechte 06,23 % 0255

Wahlbeteiligung:

Abgegebene Stimmen 4.270 65,04 %
...davon gültige 4.091 95,81 %
...davon ungültige 179 4,19 %

Wappen

Das 1947 verliehene Gemeindewappen erinnert mit dem Weinstock an den 1335 erstmals erwähnten und für Nordtirol ungewöhnlichen Weinbau. Die Schafschere entstammt dem Siegel der Herren von Fragenstein, die auf Burg Fragenstein ansässig waren.[7]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbunden

Commons: Zirl  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Zirl  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 Benjamin Flöß: Zirl in Wort und Bild. Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 46–47, Nr. 68.
  3. Geschichte Tirol – Schloss Fragenstein
  4. Helmuth Öhler: Franz Plattner (1826–1887). Ein Tiroler Kirchenmaler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (phil. Diplomarbeit), Innsbruck 1992.
  5. Zachäussingen in Zirl
  6. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Zirl. Land Tirol, 27. Februar 2022, abgerufen am 27. Februar 2022 (deutsch).
  7. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 29.


Weiterführendes#

-- Pachl W, Sonntag, 21. Februar 2016, 21:35