Sankt Gallenkirch
St. Gallenkirch
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 127,99 km² | |
Koordinaten: | 47° 1′ N, 9° 58′ O | |
Höhe: | 878 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.213 (1. Jän. 2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6791 | |
Vorwahl: | 05557 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 20 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
HNr. 4 6791 St. Gallenkirch |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Lechthaler (SPÖ) | |
Gemeindevertretung: (2015) (21 Mitglieder) |
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Lage von St. Gallenkirch im Bezirk Bludenz | ||
Kirchdorf mit der Pfarrkirche St. Gallus |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Gallenkirch ist eine Gemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg mit 2213 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020[1]). Die vom Fremdenverkehr geprägte Gemeinde liegt im Montafon im Bezirk Bludenz und gliedert sich in die Ortsteile St. Gallenkirch, Gargellen und Gortipohl.
Geografie
St. Gallenkirch liegt im Süden Vorarlbergs auf 878 Metern Höhe. Hauptfluss ist die Ill. Mit einem Gemeindegebiet von beinahe 128 km² ist Sankt Gallenkirch die Gemeinde des Bundeslandes mit der zweitgrößten Fläche. 28,1 % dieser Fläche sind bewaldet, weitere 47,1 % zählen zum hochalpinen Gebiet.
Ortsteile
Orografisch links der Ill, im Westen des Kirchdorfs, liegt der Ortsteil Galgenul mit der Talstation der Valiserabahn.
Dahinter, etwa fünf Kilometer am Suggadinbach entlang den Berg hinauf, liegt auf einer Höhe von 1423 m ü. A. das kleine Bergdorf Gargellen mit 133 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019[2]). Der ehemalige Maisäss ist der höchstgelegene Ort im Montafon. Gargellen ist stark vom Tourismus geprägt, es gibt eine Vielzahl von Hotels, Pensionen, Privatzimmern und Ferienwohnungen.
Taleinwärts des Kirchdorfs, auf einer Höhe von etwa 950 m ü. A., liegt das Dorf Gortipohl mit 648 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019[2]), einem Wasserfall und eigener Pfarrkirche.
Geschichte
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort, wie ganz Vorarlberg und Tirol, zu Bayern, danach wieder zu Österreich. Zu Vorarlberg gehört St. Gallenkirch seit der Gründung des Landes im Jahre 1861.
1801 starben über 30 Menschen, meist Kinder, an den Pocken und 1920 trat die Ruhr in St. Gallenkirch auf.
Während des Zweiten Weltkrieges waren viele Männer der Gemeinde vor allem als Gebirgsjäger in Divisionen in Norwegen und Jugoslawien. Eine menschliche Tragödie ereignete sich 1941, als zwei junge jüdische Frauen auf der Flucht in die Schweiz den Freitod wählten. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 9,9 Prozent.
Nach Jahrzehnten des Einwohnerwachstums, wo Geburtenbilanz und Wanderungsbilanz positiv waren, nahm in den Jahren von 2001 bis 2011 die Abwanderung zu. Dies führte zu einem leichten Rückgang der Bevölkerung, der in den Jahren bis 2018 aber wieder gestoppt werden konnte.[3]
Gemeindewappen
Das Gemeindewappen, ein redendes Wappen, entstand im Jahre 1966 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Es zeigt den Hl. Gallus (mit seinem Attribut, dem Bären), eine Kirche und die beiden gekreuzten Schlüssel des Montafon. Die offizielle Beschreibung lautet: Ein in Göppelschnitt geteilter Schild, vorne in Gold eine rot bekleidete Mönchsgestalt (hl. Gallus) mit einem sil-bernen Wanderstab in der linken und einem silbernenBrot in der rechten Hand, vor einem kleinen silbernen Bären, hinten in Grün eine silberne schwarzbedeckte Kirche und unten in Schwarz zwei gekreuzte silberne Schlüssel.[4]
Politik
Die Gemeindevertretung von Sankt Gallenkirch hat 21 Mitglieder. Nach der Gemeindevertretungswahl 2015 verfügt die SPÖ-Liste „Team Josef Lechthaler – Parteifreie Bürger und SPÖ“ über zwölf und die ÖVP-Liste „Liste Ewald Tschanhenz – Volkspartei St. Gallenkirch und Unabhängige“ über neun Mandate in der Gemeindevertretung.
Als Bürgermeister löste in der Direktwahl 2015 Josef Lechthaler von der SPÖ seinen Vorgänger Ewald Tschanhenz von der ÖVP ab.
- -2010: Arno Salzmann (SPÖ)
- 2010–2015: Ewald Tschanhenz (ÖVP)[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 68 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 949 Beschäftigten und 23 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.176. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig. Im Tourismusjahr 2007/2008 gab es insgesamt 553.408 Übernachtungen, davon 387.354 im Winter und 166.054 im Sommer.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Gallus in Sankt Gallenkirch: Ab 1307 stand an dieser Stelle eine Kapelle. Die Kirche wurde 1474 erbaut, 1669 erweitert mit Neubau des Turmes.
- Kuratienkirche St. Nikolaus in Gortipohl: Bei der Renovierung der Kirche im Jahr 1959 wurde bei der Neueindeckung des Kirchturms eine Chronik aus dem Jahr 1854 entdeckt, die Aufschluss über die damalige Zeit gibt.[6]
- Kuratienkirche hl. Maria Magdalena in Gargellen: Vermutlich ab 1411 stand an dieser Stelle eine Kapelle, und die Kirche wurde durch eine Stiftung von Peter Lentsch 1615 erbaut. Der Aufbau des Seitenaltars wurde 1674 von David Bertle erstellt.
- Balbierbach mit Wasserfall in Gortipohl
- Die Maisäß Montiel ist noch eine der wenigen Montafoner Maisäßsiedlungen im ursprünglichen Zustand.
- Die überdachte Holzbrücke nach Gargellen über die Ill am Montafoner Hüsli.
Bildung
In Sankt Gallenkirch und Gortipohl gibt es je einen Kindergarten sowie je eine Volksschule, und auch der kleine Ortsteil Galgenul besitzt noch eine eigene (einklassige) Volksschule. Die Hauptschule Innermontafon der Gemeinden St. Gallenkirch und Gaschurn befindet sich in Gortipohl.
Am Ort gab es 239 Schüler im Schuljahr 2007/2008, von denen 86 Kinder eine der drei Volksschulen besuchen und 128 Schüler die Hauptschule.
Persönlichkeiten
- Ehrenbürger
- Josef Feurstein (1887–1973), Landtagsabgeordneter und Seelsorger
- Söhne und Töchter
- Erika Netzer (1937–1977), Skirennläuferin
- Fritz Rudigier (1941–2015), Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag und von 1985 bis 2005 Bürgermeister von Sankt Gallenkirch.
- Ronald Stampfer (* 1976), Skirennläufer
- Personen mit Bezug zum Ort
- Gabriele Juen (* 1963), ehemalige Landtagsabgeordnete (ÖVP)
- Markus Schairer (* 1987), Snowboardcross-Weltmeister 2009, SBX-Weltcupgesamtsieger 2008/09.
Literatur
- Josef Zurkirchen. Heimatbuch St. Gallenkirch – Gortipohl – Gargellen. 2. Auflage 1997. ISBN 3-85430-101-4
Weblinks
- 80120 – Sankt Gallenkirch. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria - Bevölkerung zu Jahresbeginn 2002-2020 nach Gemeinden (Gebietsstand 1.1.2019)
- 1 2 Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde St. Gallenkirch, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 31. März 2019.
- ↑ Cornelia Albertani, Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. Hrsg.: Vorarlberger Landesarchiv. 3. Auflage. Bregenz 2011, ISBN 978-3-902622-17-4, S. 41 (vorarlberg.at [PDF]).
- ↑ Die neuen Bürgermeister-Gesichter. In: vorarlberg.orf.at. 15. März 2015, abgerufen am 22. Oktober 2017.
- ↑ Die Gortipohler Curatiechronik aus dem Jahre 1854 (PDF; 57 kB)
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Die Kuratiekirche St. Maria Magdalena in Gargellen im Montafon (Vorarlberg, Österreich). | Eigenes Werk | Schlaier | Datei:Gargellen Kuratiekirche St. Maria Magdalena.jpg | |
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