Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 28.09.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Böhmen 101

Wahlbezirk Böhmen 101
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 101
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Friedland
Anwesende Bevölkerung  49.011  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (99,3 %), Böhmisch (0,7 %)
Wahlberechtigte 11.979  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Böhmen 101 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit dem 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 101 umfasste den Gerichtsbezirk Friedland.[1] Aus der Reichsratswahl 1907 ging bereits im ersten Wahlgang der Sozialdemokrat Leopold Winarsky als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 setzte sich hingegen der Deutschradikale Franz Tobisch in der Stichwahl durch.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Leopold Winarsky im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Leopold Winarsky Sozialdemokratische Partei 5999 55,7 %
Adolf Glöckner Deutsche Agrarpartei 3842 35,7 %
Franz Josef Killmann Christlichsoziale Partei 921 8,6 %
Sonstige Parteien 13 0,1 %
Wahlberechtigte: 11.934, Ungültige/Leere Stimmen: 56, Wahlbeteiligung: 90,8 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[3] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[4] durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Leopold Winarsky Sozialdemokratische Partei 5216 46,9 %
Franz Tobisch Deutschradikale Partei 4394 39,5 %
Franz Josef Killmann Christlichsoziale Partei 952 8,6 %
Sonstige Parteien 10 0,1 %
Wahlberechtigte: 11.979, Ungültige/Leere Stimmen: 45, Wahlbeteiligung: 88,7 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Franz Tobisch Deutschradikale Partei 5729 %
Leopold Winarsky Sozialdemokratische Partei 5401 41,4 %
Wahlberechtigte: 11.979, Ungültige/Leere Stimmen: 80, Wahlbeteiligung: 93,6 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  3. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  4. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab

Literatur