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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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98 | Cultural Governance in Österreich schen ehrenamtlichen und hauptamtlich Beschäftigten) verteilt sind, wie sich Einzelne aufgrund ihrer Position oder spezifischer Strategien durchsetzen kön- nen, sind wichtige Fragen, die nicht nur das Management, sondern auch die in- terne demokratische Qualität von zivilgesellschaftlichen Organisationen betref- fen. Hierzu gibt es auffällig wenig kritische Forschung, was damit zusammen- hängen kann, dass es wenig Interesse gibt, den Bereich, der stark mit gesell- schaftlichen Wertvorstellungen aufgeladen ist und auf ehrenamtlichem Engage- ment (als Säule der Wirtschaft und der Demokratie) beruht, zu kritisieren. Der Diskurs läuft eher auf eine Stärkung der Kompetenzen von zivilgesellschaftli- chen Organisationen zu, unterstützt durch spezifische Einrichtungen (etwa das NPO-Kompetenzzentrum an der Wirtschaftsuniversität Wien). Hier wurde auch ein spezifischer Verhaltenskodex für NPO-Governance entwickelt (Schober, 2013). Gerade für den Kultursektor scheint eine trennscharfe Unterteilung zwischen ehrenamtlichem Engagement, politischem Engagement und interessensgeleite- tem Engagement oft schwierig, da hier normative, politische/regulative und öko- nomische Interessen stark miteinander verbunden sind. Dennoch ist eine genaue Analyse der jeweiligen relational-situativen Deutungen insbesondere von Lohn- arbeit und Ehrenamt notwendig, um argumentative Begründungen, die zu be- stimmten politischen Maßnahmen führen können, zu durchdringen. 4.2.1 Zur Partizipation an politischen Entscheidungsprozessen Im österreichischen Kontext wird der Grad der öffentlichen Partizipation an poli- tischen Entscheidungsprozessen im internationalen Vergleich als unterentwickelt betrachtet. Dies betrifft insbesondere die politische Teilnahme von MigrantIn- nen. Die internationale Vergleichsstudie Migrant Policy Index bescheinigt Öster- reich Platz 21 von 38 hinsichtlich der Qualität der politischen Partizipation (Barcelona Centre for International Affairs (CIDOB, Migration Policy Group (MPG), 2015). Laut der Studie werden MigrantInnen damit in einem hohen Maß von demokratischen Prozessen ausgeschlossen. Besonders deutlich ist dieser Ausschluss bei der Partizipation an Wahlen als Schlüsselprozessen der repräsen- tativen Demokratie. In Wien sind 24 % aller EinwohnerInnen „aufgrund einer fremden Staatsangehörigkeit von Gemeinde- und Nationalratswahlen sowie an- deren demokratischen Entscheidungsprozessen (z.B. Volksbefragung) ausge- schlossen (rund 9 % EU-BürgerInnen und rund 15 % Drittstaatsangehörige)“ (Stadt Wien, MA 17 - Integration und Diversität, 2014). Diese mangelnden Teil- nahmemöglichkeiten an demokratischen Wahlen sind durch Bundesgesetze be- stimmt. Dies betrifft nicht nur jene insgesamt 10 % der österreichischen Bevöl-
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Titel
Cultural Governance in Österreich
Untertitel
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Autor
Anke Simone Schad
Verlag
transcript Verlag
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
322
Schlagwörter
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Kategorie
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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