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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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Methodologische Situierung | 131 diskutierten Kürzung von Kultursubventionen in Linz detailliert situationsanaly- tisch auseinanderzusetzen, bot dann die Erwähnung dieser Situation durch die von mir Interviewten. Offenbar identifizierten sie meine Fragen zu kulturpoliti- schen Entscheidungsprozessen mit dieser konkreten Situation. Somit wurde ihr praktisches Problem zu meinem analytischen Problem. Die Auswahl der beiden Städte Linz und Graz als Ausgangspunkt für Situa- tionsanalysen ist somit einerseits eine analytische und methodische Entschei- dung, da der Beobachtbarkeit und Situierbarkeit Grenzen gesetzt sind. Anderer- seits bemühen sich beide Städte um partizipative kulturpolitische Koordinations- verfahren und sind somit im Hinblick auf mein Forschungsinteresse relevant. Anhand von Situationen, die sich in den Städten abspielten bzw. die anhand von Daten partiell rekonstruierbar sind, soll somit ein Verfahren zur dichten Analyse von Cultural Governance erprobt werden, das potentiell auch in anderen Situati- onen bzw. Akteurskonstellationen anwendbar ist. Daten, die durch Interviews, Medienberichte und Dokumentenanalyse generiert werden (also primär textueller Natur sind), verändern sich im Zuge von Interpre- tationsprozessen. Neue Lesarten eröffnen sich durch die Integration von neuem Wissen, späteren Erfahrungen und Ereignissen und den Blick aus anderen Per- spektiven. Der interpretativ arbeitende Politikwissenschaftler Chris Ansell spricht, Bezug nehmend auf den Symbolischen Interaktionismus und die Abduk- tion von Charles Peirce von pragmatischer Interpretation als einem Dialog, bei dem Bedeutungen erzeugt und kommuniziert werden: „Pragmatist scholars and people in general ask questions and venture speculations. They look for feedback to their questions and speculations, revising their interpretations in response. Then they proceed with a second round of questions and speculations, further revising their understanding of the situation. Critically, this dialogue process both com- municates and creates meaning.“ (Ansell, 2016: S. 89) Nach dem Sättigungsprinzip der Grounded Theory soll die Datenerhebung so lange fortgesetzt werden, bis „nichts analytisch Sinnvolles mehr gesammelt wird“ (Clarke, 2012: S. 221). Die Herausforderung ist dann, die „Zulänglichkeit des bisher Gesammelten zu bewerten, sich mit dessen Partialität abzufin- den, zu eruieren, wie diese Partialität in Publikationen begründet werden kann und sich darauf zu konzentrieren, eine robuste Analyse der vorhandenen Materialien durchzufüh- ren.“ (Clarke, 2012: S. 222)
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Titel
Cultural Governance in Österreich
Untertitel
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Autor
Anke Simone Schad
Verlag
transcript Verlag
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
322
Schlagwörter
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Kategorie
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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