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144 | Cultural Governance in Österreich
Tabelle 7: Raster zur Analyse der sechs Welten (Boltanski und Thévenot 2014,
S. 196-201)
Rechtfertigungsordnungen nach Boltanski und Thévenot
Akteurinnen bedienen sich in situativem Urteilen bewusst oder unbewusst Ka-
tegorien aus sechs Rechtfertigungsordnungen („Welten“):
Übergeordnetes Prinzip
Für Rechtfertigungsordnungen charakteristisches Koordinationsprinzip, Kon-
vention, die eine Form der Zuordnung stabilisiert und generalisiert.
Größen (Wertigkeiten, Bedeutungen)
Orientierungsmarken, die zur Koordinierung des Handelns beitragen. „‚Größe‘
ist nicht zu verstehen als ‚Größenordnung‘ oder ‚Ausmaß‘, sondern im Sinne
von ‚Bedeutung‘ und ‚Wertigkeit‘. Die ‚économies de la grandeur‘ sind damit
eine Ökonomie der Wertigkeiten“. (Thévenot, 2010: N. 13)
Würde der Person
Fähigkeit des Menschen, sich um das Gemeinwohl verdient zu machen
Verzeichnis der Subjekte
Kennzeichnung durch Rang
Verzeichnis der Objekte und ihrer Arrangements
Ausstattungen – wenn sie in Arrangements mit Subjekten zu stimmigen Situa-
tionen verknüpft werden, lässt sich sagen, dass sie mit zur Objektivierung ei-
ner Person beitragen
Investitionsmodus
Knüpft das Erreichen einer Größe (Wertigkeit) an ein Opfer (bewirkt ökono-
mischeWertigkeit, durch die ein Ausgleich zwischen den Vor- und Nachteilen
stattfindet)
Größen- bzw. Werteverhältnisse
Spezifiziert, wie Größenzustände geordnet werden (Zustand des Großen und
Zustand des Kleinen sind enthalten)
Natürliche Beziehungen zwischen den Entitäten (Relationen)
Durch Verben ausgedrückte Beziehungen, verbinden Subjekte und Objekte
(bzw. in der industriellen Welt arrangieren sich Objekte auch ohne Zutun der
Personen)
Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Titel
- Cultural Governance in Österreich
- Untertitel
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Autor
- Anke Simone Schad
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 322
- Schlagwörter
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Kategorie
- Recht und Politik
Inhaltsverzeichnis
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293