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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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186 | Cultural Governance in Österreich tung durch die Ratschläge des Finanzstadtrats wendet der Kulturstadtrat iro- nisch, um sich wieder Respekt zu verschaffen. Damit versucht er, sich in der Situation wieder als Herr der Lage (bzw. seines Bereichs) zu stabilisieren. Akteur (angespro- chen/schweigt) = Finanzstadtrat Kollektive Akteu- rInnen (schwei- gend/anwesend) = Gemeinderat Kollektive Akteu- rInnen (anwesend) = Stadtregierung AkteurInnen (ab- wesend/schweigen) = Kinder des Fi- nanzstadtrats Kollektive Akteu- rInnen (schwei- gen/potentiell an- wesend) = Bürge- rInnen, Journalis- tInnen Aktant = der Antrag „Nachdem du aber ein Jung- vater bist, möchte ich dich auf einen Gedankengang einladen. Wenn du mit dei- nen Kindern am Tisch sitzt und du hast bisher am Sonn- tag immer vier Tortenstücke verteilt und dann sind es künftig nur mehr dreiein- halb, dann musst du entwe- der wem etwas wegnehmen - dann kannst du dir die Reak- tion vorstellen - oder du teilst die anderen Stücke auf die verbleibenden drei Per- sonen anders auf, sodass alle vier das Gleiche kriegen. Auch da wird die Portion kleiner werden. Also viel- leicht kann man daran schon erkennen, dass es nicht so einfach ist, meine sehr ge- ehrten Damen und Herren.“ „du ein Jungvater bist, ...möchte ich dich einla- den“ das Argument wird in Form einer beispiel- haften Anekdote als Evidenz in die häusli- che Welt verlagert (Pa- ternalismus als häusli- che Beziehung) Der Modus der Prüfung der häuslichen Welt, die Familienzeremonie dient dazu, auf das Dilemma zwischen gemessen richtiger Verteilung (Messverfahren als Prü- fung der industriellen Welt) und gerechter Verteilung (Abstim- mung als Prüfung der staatsbürgerlichen Welt) hinzuweisen Interpretative Analyse der Beziehungen: Die Verlagerung in die häusliche Welt dient der Vereinfachung bzw. Komplexitätsreduktion, um auf ein schwieriges Dilemma hinzuweisen – jenes zwischen gemessen richtiger Ver- teilung und gerechter Verteilung. Die Rahmung als Anekdote und die Anspra- che als Privatperson und Vater verdeutlicht, dass das moralische Problem nicht allein mit effizienten, instrumentellen Mitteln und professioneller Expertise
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Titel
Cultural Governance in Österreich
Untertitel
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Autor
Anke Simone Schad
Verlag
transcript Verlag
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
322
Schlagwörter
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Kategorie
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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