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190 | Cultural Governance in Österreich
(Boltanski, Thévenot, 2014: S. 348)) und den gemeinsamen Luxus (den meta-
phorischen „Kuchen“ der Förderungen) verkleinert. Verschwiegen wird, dass
auch riskante politische Entscheidungen in der Vergangenheit (die Spekulation
mit Schweizer Franken) zur finanziellen Lage der Stadt geführt haben. Die
Teuerung wird als Automatismus dargestellt – verschwiegen wird, ob die För-
dersumme in den letzten zehn Jahren gleichgeblieben ist (nur so wäre das Ar-
gument rechnerisch richtig).
Akteur (spricht/
anwesend) =
Kulturstadtrat
Kollektive Akteu-
rInnen (angespro-
chen/schweigt/
anwesend) =
Gemeinderat
Kollektive Akteu-
rInnen (anwesend)
= Stadtregierung
Kollektive Akteu-
rInnen (schwei-
gen/potentiell an-
wesend) = Bürge-
rInnen, Journalis-
tInnen
Aktant =
der Antrag
Kollektive Akteu-
rInnen (angespro-
chen/teilweise an-
wesend/repräsen-
tiert) = SPÖ „Dieses Argument muss man
zulassen, meine sehr geehr-
ten Damen und Herren, denn
umgekehrt hat man es auch
bei anderen Bereichen ins
Treffen geführt - z.B. von der
SPÖ, wie man darangegan-
gen ist, die Parkgebühren zu
erhöhen. [...] Und jetzt bin
ich parteipolitisch gesehen
völlig unverdächtig, dass ich
diesen vielen, vielen Kultur-
initiativen vielleicht vor ei-
nem parteipolitischen Hin-
tergrund hier irgendwie be-
sonders verbunden, verhaftet
oder Ähnliches wäre. Da
gibt es eine ganz bunte Viel-
falt in diesem Bereich. Aber
ich sehe einfach, welche
großartige Arbeit hier ge-
leistet wird und ich würde es
sehr schade finden, wenn wir
gerade diesen freien, kreati-
ven Bereich, der von so vie-
len Ehrenamtlichen getragen
wird, schaden könnten.“ Politische Parteien als
Subjekte der staatsbür-
gerlichen Welt und
Konkurrenten in der
Welt des Marktes
„bin ich parteipolitisch
völlig unverdächtig“ So-
lidarität als Investition
der staatsbürgerlichen
Welt, Handeln erfolgt
nicht aus Eigeninteresse
(Würde in der Welt des
Marktes)
„sehe, welche großartige
Arbeit hier geleistet
wird“ Anerkennung als
Würde in der Welt der
Meinung gekoppelt mit
Arbeit als Würde der
industriellen Welt
„freier, kreativer Be-
reich“ als Investition der
Welt des Marktes mit
Bezug zur Welt der In-
spiration
„Ehrenamtliche“ als
hybride Subjekte mit
Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Titel
- Cultural Governance in Österreich
- Untertitel
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Autor
- Anke Simone Schad
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 322
- Schlagwörter
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Kategorie
- Recht und Politik
Inhaltsverzeichnis
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293