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204 | Cultural Governance in Österreich
Formalisierung und Au-
tomatismus konstruier-
tes Handeln werden
eingefordert – der Au-
tomatismus des Systems
wird in Frage gestellt
Verantwortliche Autori-
täten, hybride Subjekte
der staatsbürgerlichen
und der häuslichen
Welt (der Referent, der
Kulturausschuss) wer-
den kritisch angespro-
chen
Interpretative Analyse der Beziehungen: Weiterhin aus der Beobachterper-
spektive wird nun geschildert, wie über die Vermittlung einer dem Gemein-
wohl verpflichteten Instanz (Verwaltung), die nicht ins unmittelbare politische
Geschehen eingreifen darf und gegenüber den Weisungen der politisch Zu-
ständigen gebunden ist, auf informellen Wegen ein Informationsausgleich
zwischen den von einer Entscheidung Betroffenen (Freie Szene, Stadtkultur-
beirat) und den EntscheiderInnen (Politik) hergestellt werden kann. Zusätzli-
che Kanäle des Informationsaustauschs sind in den Strukturen (gegenseitige
Teilnahme bzw. Vertretung in den Gremien) angelegt. Dadurch wird die ge-
plante Entscheidung öffentlich und damit durch Subjekte, Beziehungen und
Prüfungen der staatsbürgerlichen Welt kritisierbar.
Das kritische Hinterfragen richtet sich gegen die Konstruktion eines Systems,
das durch seine Rigidität und Automatik scheinbar keinen Spielraum für Ver-
handlungen zulässt. Durch die Kritik (warum?) und die Konfrontation der ver-
antwortlichen Autoritäten wird das System auf seine Ursachen hin (vorgela-
gerte, institutionalisierte, von Menschen getroffene Entscheidungen) unter-
sucht. Damit wird der Raum für Veränderung durch alternative Handlungs-
möglichkeiten geöffnet.
Datengenerierung: Offener Brief des Stadtkulturbeirats (Auszug),
06.04.2014 (Diesenreiter, Stadtkulturbeirat Linz, 2014)
AkteurInnen (werden Sehr geehrter Herr „laut Medienberichten“
Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Titel
- Cultural Governance in Österreich
- Untertitel
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Autor
- Anke Simone Schad
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 322
- Schlagwörter
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Kategorie
- Recht und Politik
Inhaltsverzeichnis
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293