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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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232 | Cultural Governance in Österreich Soziale Welt stark fragmentiert. Die den jeweiligen Subwelten zur Verfügung stehenden Ressourcen und Rechtsformen bewirken eine hierarchische Organisa- tion (Förderhierarchie). Subwelten sind etwa stadteigene Kulturbetriebe, Ausbil- dungseinrichtungen (z.B. Kunstuniversitäten, sonstige Aus- und Weiterbildungs- einrichtungen), Kulturbetriebe mit mehrjährigen Förderverträgen, Kulturinitiati- ven und -vereine ohne Förderverträge, Galerien, Agenturen, Berufsverbände und Interessensgemeinschaften. Kooperationen zwischen diesen Subwelten gibt es, ebenso wie informelles Netzwerken und einen offiziellen Austausch über Gre- mien wie Aufsichtsräte oder Beiräte und die gemeinsame Identifikation als Be- standteil der Stadt. Dennoch wirken starke Differenzierungen auf das Handeln und die Bewertungen, so dass eher von Sozialen Welten der Kulturbetriebe zu sprechen ist. In die Sozialen Welten sind „EinzelgängerInnen“ (Clarke, 2012: S. 151), freischaffende Kulturschaffende und KünsterInnen eingebunden: durch punktu- elle Beziehungen mit Kulturbetrieben (z.B. über Ausstellungen, Engagements), Verbindungen mit Kulturinitiativen und Vereinen (z.B. über Mitgliedschaft in einer Berufsvereinigung oder Interessensgemeinschaft oder über Kooperationen) sowie die Einbindung in eine Gemeinde und eine lokale/regionale Szene oder Sparte. Auf lokaler Ebene ist davon auszugehen, dass diese lokale Vergemein- schaftung (das hybride Arrangement zwischen der häuslichen Welt und der Welt der Meinung: man kennt sich, man sieht sich) die Heterogenität der Sozialen Welten als fragmentierte, spartenspezifische Berufsgemeinschaften (etwa Kul- turschaffende, KünsterInnen, KulturvermittlerInnen, KulturmanagerInnen, An- gestellte und Selbstständige) (Zembylas, 2004: S. 265-266) zusammenhält. Auch gemeinsame Orte als Treffpunkte (z.B. Kaffeehäuser, Bars), in denen die Akteu- rInnen zusammenkommen, sind konstitutiv für die Sozialen Welten der Kultur- betriebe in der Stadt. Ebenfalls stark fragmentierend auf die Sozialen Welten der Kulturbetriebe wirken spezifisches, geteiltes Spezial- bzw. ExpertInnenwissen über Arbeits- techniken und gegebenenfalls geteilte Ausbildungen (Zembylas, 2004: S. 257) sowie spezifische geteilte Arbeitsgegenstände und -orte (z.B. Ateliers, Probe- räume). Diese Arrangements werden bei Boltanski und Thévenot als „Kreativi- tätstechniken“ bezeichnet (Boltanski, Thévenot, 2014: S. 407) und damit als Kompromisse zwischen der industriellen Welt und der inspirierten Welt ausge- wiesen. Die Beziehung der Sozialen Welten der Kulturbetriebe zur Sozialen Welt der Po- litikerInnen und zur Sozialen Welt der Kulturverwaltung ist hierarchisch organi- siert. Bei freiwilligen bzw. nicht gebundenen Subventionen ist das Handeln der
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Titel
Cultural Governance in Österreich
Untertitel
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Autor
Anke Simone Schad
Verlag
transcript Verlag
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
322
Schlagwörter
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Kategorie
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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