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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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Ergebnisse der Analyse | 233 PolitikerInnen (und Verwaltung, die hier „größeren Spielraum der Verwaltung bei der Gestaltung entsprechender Förderungsmaßnahmen“ hat (Pichler, 2009: S. 42)), innerhalb der geltenden Rechtsnormen (Gleichheitssatz/Willkürverbot) als Ermessensausgaben opportun. Diese Opportunität entspricht in der Systema- tik von Boltanski und Thévenot einer Investition in der Welt des Marktes (2014: S. 272), die hier durch Rechtsnormen (staatsbürgerliche Welt) begrenzt wird. Die Legitimation der Kulturförderung erfolgt darüber hinaus als öffentliche An- erkennung, ein Kompromiss zwischen der staatsbürgerlichen Welt und der Welt der Meinung. Damit wird das einzigartige, heterogene Kunst- und Kulturschaf- fen (als ein Größenverhältnis der inspirierten Welt) in ein kollektives Gemein- wesen eingebunden. Der Kompromiss kann über unterschiedliche Kritiken brü- chig werden: • Kritik aus der Welt der Meinung (das Image des Kunst- und Kulturschaffens in der Öffentlichkeit), die von PolitikerInnen, die von einem öffentlichen Image abhängen, aufgegriffen werden kann • Kritik aus der Welt des Marktes (hohe Kosten des Kunst- und Kulturschaffens, wenig Gewinn), gegebenenfalls kombiniert mit Kritik aus der industriellen Welt und der staatsbürgerlichen Welt (hohe Kosten ohne Nutzen für die Mehrheit) • Kritik aus der industriellen Welt (mangelnde Vorhersehbarkeit des künstleri- schen Schaffens und Improvisierens) • Kritik der staatsbürgerlichen Welt (Avantgardismus als Abweichung vom Kol- lektiv (Boltanski, Thévenot, 2014: S. 336)) • Kritik aus der Welt der Inspiration (die Ökonomisierung und Verrechtlichung, die die Inspiration zu ersticken droht (Boltanski, Thévenot, 2014: S. 321)), kombinierbar etwa mit einer Kritik an der Unterwerfung (Kategorie der häus- lichen Welt (Boltanski, Thévenot, 2014: S. 318-319) der freien Kunst unter ökonomische und regulative Herrschaftsstrukturen. Die Kritik anhand von Prinzipien aus der Welt der Inspiration manifestiert sich etwa in folgender Passage aus dem bereits zitierten Brief der acht Grazer Kunst- und Kulturinstitutionen, deren Mehrjahresverträge 2013 und 2014 zur Debatte standen, an die Stadtregierung und Öffentlichkeit: „Wie kann Kunst vermittelt werden? Durch inhaltliche Auseinandersetzung. Durch Bil- dung und Austausch. Durch ein Bekenntnis der politischen EntscheidungsträgerInnen, sich wirklich mit Kunst und Kultur zu befassen und den unsäglich verdreckten Begriff des ‚Mehrwerts‘ zu überdenken, stattdessen Möglichkeitsräume aufzumachen. Wir brauchen
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Titel
Cultural Governance in Österreich
Untertitel
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Autor
Anke Simone Schad
Verlag
transcript Verlag
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
322
Schlagwörter
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Kategorie
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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