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1. EinfĂĽhrung
Allbekanntistes,daĂźderromantischeBadeort[Ischl]immermiteinerbesondernVorliebe
undinMehrzahlvondemPublicumderResidenzunddessenElitebesuchtwurde.DieĂź
war um sonatĂĽrlicher, als dasAlpenthal in denGefildenOesterreichs liegt und der
GründerseinerHeilanstalten[PaulWirer]denerstenärztlich-practischenNotabilitäten
Wiensangehörte.Esgelang ihmaberauch,DankderhuldvollenZugänglichkeitunseres
allgeliebtenKaiserhauses,dessendurchlauchtigsteGliederfĂĽrseinWerkzugewinnen,und
sowardschonbeydessenLebzeitendemidyllischenBadeortedashoheGlĂĽckzuTheil,
alljährlichHöchstdieselben inseinenbescheidenenRäumenbeherbergenzukönnen.1
Die„huldvolleZugänglichkeit“des„allgeliebtenKaiserhauses“beschertedemOrt
Ischl2 lautdemAutor3desBerichtseine touristischeBlĂĽte.Diesebegannmitdem
BesuchvonMitgliedernderHabsburgermonarchie selbst.DieAnwesenheitdes
Hofes in Ischlwirkte aberweiter, „als kräftiger undheilsamerMagnet auf den
BesuchanderergekrönterunderlauchterHäupter,hoherStaatspersonenundNota-
bilitäten“.Zum„LieblingsvereinigungspunctdeshohenAdels“ sei Ischlgeworden
undbaldseienauchungekrönteGästeausganzEuropa imehemalsbescheidenen
Marktfleckeneingetroffen.Dieserweise jetztzahlreiche„cultivirteAnlagen“auf,
dieabernachMeinungdesAutorsdas„reineAlpenleben inderUmgebungIschl’s“
nichtbeeinträchtigten.Zuwünschenseieinzig,dassdie„Mittelclasse“ inZukunft
besservertretensei.4–SobeschriebdieWienerZeitung, einesderbedeutendsten
PresseorganedesLandes,ineinemRĂĽckblickaufdieIschlerKursaison1846dieEnt-
wicklungdesOrtes.Gleichzeitig informiertesiedieösterreichischeÖffentlichkeit
überdieAufenthaltsorteundReisepläne ihrerHoheitenundderAristokratie.
DieAuswertungderKur-undFremdenlistenvonIschlzeigt,dassdieAnzahl
GästeundGästeparteien5 zwischen1845und1910starkanstieg.DieAuswertung
1 WienerZeitung,12.10.1846,Nr. 282,S.3–4.
2 Ischldarf seit1906offizielldieBezeichnungBadundseit1920dasPrädikatKurort führen.Diese
Arbeit verwendetdieBezeichnungenBadIschlundIschldeshalb synonym.Hammer,Katharina:
IschlamBeginndes20. Jahrhunderts. in: IschlerHeimatverein(Hg.):BadIschl.Heimatbuch2004,
Ischl2004a,S.192.
3 VorliegendeArbeitbenutztdiemännlicheSprachformbeipersonenbezogenenSubstantivenund
Pronomen.Dies impliziert jedochkeineBenachteiligungdesweiblichenGeschlechts, sondernsoll
imSinnedersprachlichenVereinfachungalsgeschlechtsneutralverstandenwerden.
4 WZeitung,12.10.1846,Nr. 282,S.3–4.
5 AlsGästeparteiwirdeinezusammengehörendeReisegruppeverstanden.SiekannauseinerEinzel-
person,einerFamilieodereinemFamilienteilmitoderohnePersonalbzw.Begleitungbestehen.
https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0
© 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien
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Habsburg als Touristenmagnet
Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Title
- Habsburg als Touristenmagnet
- Subtitle
- Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Author
- Ursula Butz
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978–3–205–21374–1
- Size
- 16.0 x 23.5 cm
- Pages
- 204
- Keywords
- Alpen - Alpenvorland - Voralpen, Alpen / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Neunzehntes Jahrhundert, Bad Ischl, Meran, Reichenau an der Rax
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. EinfĂĽhrung 9
- 2. Adelsgesellschaft imWandel 21
- 3. Habsburger in Ischl,Meran und Reichenau 55
- 4. Aufschwung der Kurorte: Infrastruktur und mondänes Leben 85
- 4.1 Wachstum und Konjunkturen 88
- 4.2 Verkehrsrevolution 97
- 4.3 Gastgewerbe 102
- 4.4 Kureinrichtungen und technische Innovation 107
- 4.5 Unterhaltungsangebot 112
- 4.6 Gesellschaftliche Stellung der Gäste 116
- 4.7 Umgangsformen, Etikette 122
- 4.8 Politik und StaatsfĂĽhrung im Kurort 128
- 4.9 Fremdenverkehr und Einheimische 132
- 4.10 Fazit: HabsburgalsBeschleunigungsfaktor 136
- 5. Ă–ffentliche Wahrnehmung und Resonanz 139
- 6. Ergebnisse: Monarchie und Tourismus 175
- 7. Quellenverzeichnis und Bibliografie 179
- 8. Anhang 197