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Fazit:ErzwungeneOrientierung 53
sichmitderUnzufriedenheitdesmehrfachvomLiberalismusernĂĽchtertenklei-
nerenundmittlerenBürgertumserklären.Dass sichdie Idealederkaisertreuen
christlichsozialenBewegungmitdentraditionellenbĂĽrgerlichenWertendeckten,
erleichtertedenWahlsieg.180
2.4 Fazit: ErzwungeneOrientierung
DassErzherzogMaximilian 1863meinte, ermĂĽsse sichMĂĽhegeben, eineLei-
denschaftfürdasGebirgezuentwickeln,verdeutlicht,dassdas„HausÖsterreich“
mittlerweiledortangekommenwar.EnthusiasmusfĂĽrdieAlpenwurdescheinbar
geradezuerwartet.DieMotivederAngehörigenderKaiserfamilie, sich indenFall-
beispielortenaufzuhalten,warenimUntersuchungszeitraumvielfältig:Genesung,
Verwaltung,Flucht,Bindungsaufbau,Bergtouren,Kontrolle,Erholung,Verwand-
tenbesuchoder Jagd.DieallermeistenAufenthaltewareneineKombinationaus
verschiedenenAnlässen.
AngehörigederAristokratiedesHabsburgerreiches,derhofwürdigen„ersten
Gesellschaft“,mussten als Entourage infolge ihrerHofämter, beispielsweise als
Obersthofmeister,HofdameoderGeneral-Adjutant,währenddesgesamtenUnter-
suchungszeitraumsmitderKaiserfamilieanderenAufenthaltsorte indenBergen
reisen.DieseKumulationbekannterundmächtigerMenschenausdemUmfeld
desKaiserszogweitereTeileder„erstenGesellschaft“an,diesichnichtgezwun-
genermaĂźen indiesenOrtenaufhaltenmussten. Insbesondere jene, die aufdas
WohlwollendesHofesundderAristokratieangewiesenwaren, suchtendiepresti-
geträchtigeNähezumMonarchen.
VieleGesellschaftsschichtenwaren insbesonderevorderRevolution inder Jahr-
hundertmitte vomHof fasziniert, als der hoheAdel noch vielerlei Privilegien,
MachtundEinflussgenoss.Die zunehmendeMachtbeschränkung, gepaartmit
deraufkommendenAkzeptanzvonLeistungundBildunganstellevonHerkunft,
verringertedieBedeutungdes„altenAdels“unddamitderVertreterder„ersten
Gesellschaft“.Nichtadelige,die sichalsEmporkömmlingeverdientgemachthatten
unddurchNobilitierung indie„zweiteGesellschaft“aufrücktwaren,musstensich
dennochinLebensstilundGepflogenheitenanderhöherenGesellschaftorientie-
ren.Damitgrenztensie sichgegenunten,gegendasmittlereundKleinbĂĽrgertum,
abundmachten ihrensozialenAufstiegäußerlichsichtbar.
180 Ebenda,S.57–58.
https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0
© 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien
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Habsburg als Touristenmagnet
Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Title
- Habsburg als Touristenmagnet
- Subtitle
- Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Author
- Ursula Butz
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978–3–205–21374–1
- Size
- 16.0 x 23.5 cm
- Pages
- 204
- Keywords
- Alpen - Alpenvorland - Voralpen, Alpen / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Neunzehntes Jahrhundert, Bad Ischl, Meran, Reichenau an der Rax
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. EinfĂĽhrung 9
- 2. Adelsgesellschaft imWandel 21
- 3. Habsburger in Ischl,Meran und Reichenau 55
- 4. Aufschwung der Kurorte: Infrastruktur und mondänes Leben 85
- 4.1 Wachstum und Konjunkturen 88
- 4.2 Verkehrsrevolution 97
- 4.3 Gastgewerbe 102
- 4.4 Kureinrichtungen und technische Innovation 107
- 4.5 Unterhaltungsangebot 112
- 4.6 Gesellschaftliche Stellung der Gäste 116
- 4.7 Umgangsformen, Etikette 122
- 4.8 Politik und StaatsfĂĽhrung im Kurort 128
- 4.9 Fremdenverkehr und Einheimische 132
- 4.10 Fazit: HabsburgalsBeschleunigungsfaktor 136
- 5. Ă–ffentliche Wahrnehmung und Resonanz 139
- 6. Ergebnisse: Monarchie und Tourismus 175
- 7. Quellenverzeichnis und Bibliografie 179
- 8. Anhang 197