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Verkehrsrevolution 97
abernichtnachReichenauselbstkamen.DieseZahlenschließen jedochGästemit
eigenerWohnungaus.
Das spärlich vorhandene Zahlenmaterial von Semmering entstammt einer
Gemeinde-Chronik,Kur-oderFremdenlistensindkeineüberliefert.LautChronik
nahmdieAnzahlBesucherzwischen1905und1910um162Prozentzuundlag
damitbeibeinahe22.900Gästen.343
DerVergleichderFremdenfrequenzenimUntersuchungszeitraum,derdurch
dieAuswertungvonüber9000Kur-undGästelistenmöglichwurde,machtdeut-
lich,dass Ischleinenstetigen,dafüreherflachenAnstiegverzeichnenkonnteund
dengrößtenSchwankungenunterlag.DerGraphderMeranerGästefrequenz,der
immer steiler ansteigt, zeigtmarkanteAuffälligkeiten, die entweder durchÄn-
derungen imKurwesenerklärbar sindodermit den just indiesen Jahren statt-
findenden längerenAufenthalten vonElisabeth zusammenhängen.Reichenaus
Gästefrequenz(innerhalbdesTaxrayons)stagnierte indenletztenfünfzehnJah-
rendesUntersuchungszeitraums,währenddieFrequenzdesnahenSemmering
geradezuexplodierte.
4.2 Verkehrsrevolution
DerAusbaudes Straßennetzeswar von essentieller Bedeutung, damitGäste in
einenKurortkamen.AußergewöhnlichverliefderStraßenbauinReichenau,derab
1880nacheinemParzellierungsplanerfolgte,deneinUnternehmererstellen ließ,
nachdemernachdemBörsenkrach1873großeFlächenderHerrschaftReichenau
erworbenunddiesealseinzelneBauparzellenverkaufthatte.Diedaringeplanten
Straßenwurdenteilweiseverwirklicht.344 InSemmeringwarderAusbaudesStra-
ßennetzesbesondersengmitderEntwicklungdesOrtesverknüpft,dadieservor
demErstellenderHotelkomplexeundVillenimletztenVierteldes19. Jahrhunderts
garnichtexistierthatte.DerStraßenbauwurdedennauchprivat initiiert.345Es ist
bezeichnend,dassdererstebefahrbareWegvonderBahnstationzumerstengroßen
Hotel,demSemmeringhotel (späterSüdbahnhotel) führte.NachderErrichtung
desHotelPanhanswurdederWegzumSüdbahnhotelzueinerStraßeausgebaut
undverlängert, sodasseinePanoramapromenadeentstand,diealsKurparkgenutzt
wurde.346DieStraßenwarenfürSemmeringalsNobelkurortauchwichtig,weil ab
1899das jährlichstattfindendeAutorennenaufderSemmeringstraßebeliebtwar
343 Pap,1996,S.129.
344 Ebenda,S.191.
345 Kos,1984,S.130,141.
346 Pap,1996,S.191.
https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0
© 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien
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Habsburg als Touristenmagnet
Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Title
- Habsburg als Touristenmagnet
- Subtitle
- Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Author
- Ursula Butz
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978–3–205–21374–1
- Size
- 16.0 x 23.5 cm
- Pages
- 204
- Keywords
- Alpen - Alpenvorland - Voralpen, Alpen / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Neunzehntes Jahrhundert, Bad Ischl, Meran, Reichenau an der Rax
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. Einführung 9
- 2. Adelsgesellschaft imWandel 21
- 3. Habsburger in Ischl,Meran und Reichenau 55
- 4. Aufschwung der Kurorte: Infrastruktur und mondänes Leben 85
- 4.1 Wachstum und Konjunkturen 88
- 4.2 Verkehrsrevolution 97
- 4.3 Gastgewerbe 102
- 4.4 Kureinrichtungen und technische Innovation 107
- 4.5 Unterhaltungsangebot 112
- 4.6 Gesellschaftliche Stellung der Gäste 116
- 4.7 Umgangsformen, Etikette 122
- 4.8 Politik und Staatsführung im Kurort 128
- 4.9 Fremdenverkehr und Einheimische 132
- 4.10 Fazit: HabsburgalsBeschleunigungsfaktor 136
- 5. Öffentliche Wahrnehmung und Resonanz 139
- 6. Ergebnisse: Monarchie und Tourismus 175
- 7. Quellenverzeichnis und Bibliografie 179
- 8. Anhang 197