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Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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61 Werke nicht nur das Werk positiv besprochen, sondern darauf hingewiesen, dass die „Steyrischen Tänze“ bei Mechetti bereits im Stich erschienen sind.182 Wieso die eigentliche Verlagsanzeige erst über zwei Monate später geschaltet wurde, ist nicht mehr rekonstruierbar. Die „Steyrischen Tänze“ sind in ihrer ländlerischen ¾-Takt-Beschaulichkeit eigentlich bereits ein Relikt. 1841 regierten Walzer, Galoppe, die aufkommende Quadrille, die „Steyrischen Tänze“ passten mehr zu einem gemütlichen Nachmittagskonzert. Berühmt geworden ist vor allem der zweite Tanz, dessen Thema Strawinsky in seinem „Petruschka“ zitiert – mit Trompete und Fagottbegleitung erzeugt er jenen Dreh- orgel- oder Leierkastenklang, der zu Lanners Zeiten auf jedem Marktplatz zur Geräuschkulisse gehörte. „’S Hoamweh“ op. 202 aus Lanners letzten Lebensmonaten greift erneut den steirischen Ländlerton auf. Erstaufgeführt wurde es am 7. 11. 1842 in der Bierhalle Fünfhaus, zusammen mit der „Favorit-Polka“ und dem zu diesem Zeitpunkt bereits sehr beliebten Walzer „Die Schönbrunner“. Die „Bankett-Polonaise“ op. 135 wurde am 13. 12. 1838 im Leopoldstädter Theater aufgeführt, möglicher weise gab es Aufführungen bereits vor diesem Datum (siehe Der Wanderer 12. 2. 1837). Mit „Bolero“, dem Opus ultimum, das von Haslinger posthum mit dem Vermerk „Letzte Composition“ veröffentlicht wurde (das Au- tograph trägt die Datierung 30. 7. 1842), „Regdowak“ als Teil von op. 56 Nr. 1, und Einrichtungen von spani- schen und ungarischen Nationaltänzen beschäftigte Lanner sich mit dem Lokalkolorit verschiedener Länder. Theater – Ballett Den unzähligen Bearbeitungen von Melodien aus Opernwerken wurde bereits ein eigenes Kapitel gewid- met. An reinen Bühnenwerken liegen von Lanner nur wenige vor. 1833 lieferte Lanner die Musik zur einaktigen Pantomime „Policinello’s Entstehung“ des Choreographen Johann Raab (UA 24. Oktober, Theater in der Josefstadt). Die Rezensionen waren durchgehend negativ, die Pantomime galt als veraltet.183 1835 schrieb Lanner sein einziges wirkliches Bühnenstück, die Musik zum romantischen Volksmärchen „Der Preis einer Lebensstunde“ nach einem Text von Carl Meisl. Die Musik gefiel bei der Uraufführung, wenngleich das zu laute Orchester bemängelt wurde, das die Gesangsstimmen stellenweise überdeckte184. Zahlreicher und auch erfolgreicher waren Tänze, die Lanner für diverse Ballettaufführungen beisteuerte. „Tarantella“ op. 187, laut Autograph am 8. Oktober 1841 fertig gestellt, war für das Kärntnerthortheater bestimmt, möglicherweise für das Ballett „Die wiederbelebte Sylphide“ oder „Amors Zögling“, in beiden trat Fanni Cerrito als Primaballerina auf, für die Lanner auch die „Cerrito-Polka“ schrieb.185 Balletttänzerinnen wurden oft durch einen einzigen speziell auf sie abgestimmten Tanz berühmt, den sie auf ihren zahlreichen Gastspielen präsentierten. Ein bekanntes Beispiel ist Fanny Eißler, die den Cáchu- cha (ein spanischer Volkstanz) auf die Melodie eines spanischen Volksliedes im Ballett „Le diable boiteux“ (Musik von C. Gide, UA 1. 6. 1838, Pariser Oper) tanzte und Patin zahlloser „Cáchuchas“ wurde. Lan- ner schrieb einen Cáchucha-Galopp (erschienen 1837 in der „Sammlung der neuesten und beliebtesten Galoppen Nr. 48), ebenso Johann Strauß Vater. 182 Theaterzeitung 15. 1. 1841. 183 U.  a. Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode, hrsg. Johann Schickh, 2. 11. 1833. 184 U.  a. Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode 30. 4. 1836. 185 U.  a. Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode Nr. 172 u. 200, in allen Rezensionen wird Lanners Name nicht erwähnt.
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Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
FWF-E-Book-Library
Title
Joseph Lanner
Subtitle
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Author
Wolfgang Dörner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Size
21.0 x 29.5 cm
Pages
752
Keywords
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Category
Biographien

Table of contents

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
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