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Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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88 Joseph Lanner – Leben und Werk Abschriften Abschriften aus der Zeit Lanners stellen eine wertvolle Ergänzung dar, oft sind sie alleine es, aus denen sich das Klangbild der Lannerschen Tänze rekonstruieren lässt. Zu unterscheiden sind Abschriften von Partituren und von Orchesterstimmen, die handschriftlichen Bearbeitungen hingegen können in diesem Zusammenhang unerwähnt bleiben. Abschriften – Partituren Mit Vorsicht sollte man sich Partiturabschriften nähern, wenn das Autograph nicht vorliegt. Fast alle der erhaltenen Exemplare (insbesondere der Familie Pfleger) tragen bereits den Geist der Nach-Lanner-Ära in sich. Transponierende Blechbläser wurden vereinheitlicht (für Hörner war die Stimmung in F, für Trom- peten in B Standard in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts), der bei Lanner noch obligate Wechsel von Hörnern zu Trompeten entfällt (die Orchester um Johann Strauß Sohn hatten nunmehr vier Hörner, aber nur mehr zwei – selten drei – Trompeten, wodurch die ursprünglich für 3. und 4. Trompete gedachten Passagen nunmehr vom Horn ausgeführt wurden), zusätzliche Stimmen (2. Oboe, 2. Fagott) werden er- gänzt, ohne dass sich ein Hinweis auf Lanners ursprüngliche Intention findet, usw. Lanners Experimente mit Ophicleide und Bombardon sind ebenso wenig wiedergegeben wie seine prononcierte Bevorzugung der hohen ersten Klarinette. Mangels Alternativen bieten diese Partituren zumindest Anhaltspunkte (der Notentext ist weitgehend rekonstruierbar), im Wissen um Lanners Eigenheiten können manche Adaptionen rückverfolgt werden. Auch aufführungspraktisch sind Partiturabschriften zumindest eine Krücke auf dem Weg zum ursprüng- lichen Lanner. Mechettis Verlagsankündigung in der Theaterzeitung vom 21. 6. 1831 („  … die in genannter Handlung sowohl in Partitur, als auch in Orchester Stimmen zu haben sind.“) ist mit Einschränkung zu glauben: keine einzige gedruckte Partitur hat sich erhalten, es wurden auch keine Plattennummern nachgewiesen. Demnach dürfte es sich bei diesen Partituren um Abschriften gehandelt haben, sollten sie überhaupt jemals existiert haben (siehe auch unten). Abschriften – Orchesterstimmen Nicht hoch genug können die diversen Stimmenabschriften eingeschätzt werden, welche sich aus dem Umkreis Lanners erhalten haben (siehe Werkverzeichnis, die meisten Stimmenabschriften befinden sich wie die Autographe in der Musiksammlung der Wienbibliothek). Lanners Orchester – wie das von Strauß und anderen Tanzkomponisten – war auf die Mithilfe pflichtbe- wusster Kopisten angewiesen, welche die Novitäten der Orchesterleiter für die einzelnen Instrumentalis- ten entweder aus der Partitur herausschreiben oder zum Teil selbständig gestaltend nach den mehr oder weniger präzisen Anweisungen ihres Prinzipals konzipieren mussten. In der Regel waren es Musiker aus der Kapelle selbst, die in Personalunion diese Tätigkeiten durchführten – sie kannten die Eigenheiten (auch die Handschrift) des Chefs zur Genüge, um seine Intentionen selbst in Zweifelsfällen zu erraten, sie waren als Teil des Ensembles gleichermaßen mit den Usancen ihrer Mitspieler vertraut. Namen wie Fahrbach, Flatscher, Waltz, Pfleger, Silberbauer tauchen regelmäßig auf, selbst wenn sie nicht mit ihrem Namen signierten, lässt sich aufgrund von Handschriftenvergleichen ihre Mitwirkung rekonstruieren. Einen prominenten Platz in der Reihe von Lanners Mitstreitern nimmt Franz Flatscher ein, der den Großteil der erhaltenen Stimmenabschriften schuf. Seine Datierungen stammen durchgehend aus dem Umkreis der Drucklegung, dürften also tatsächlich die ersten Abschriften gewesen sein, was den Schluss zulässt, dass es sich um die authentischen Stimmen der Lannerkapelle handelt, wenngleich dafür kein letztgültiger Beweis zu erbringen ist. Teile dieser Sammlung gingen in den Besitz der Kapellmeisterfamilie Pfleger über, Signaturen wurden überklebt oder weggeschabt und durch den Eigentumsvermerk „Pfleger“
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Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
FWF-E-Book-Library
Title
Joseph Lanner
Subtitle
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Author
Wolfgang Dörner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Size
21.0 x 29.5 cm
Pages
752
Keywords
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Category
Biographien

Table of contents

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
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