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84 Strukturen von Metallclusterionen
Die GA-(DFT-)Suche ergab für Bi13+ zahlreiche isomere Clusterstrukturen (siehe Ab-
bildung 66). Die energetisch günstigste Gleichgewichtsstruktur (Isomer 1) ist dabei wie
auch Isomer (6) durch zwei (dreiecks-)flächenverknüpfte Bi8-Einheiten aufgebaut. Iso-
mer (1) ist dabei leicht zusammengefaltet, sodass sich im Zentrum des Clusters eine von
Bi10+ bekannte Bi7-Einheit bilden kann, die vermutlich für den Energieabstand von
+0,13 eV zu Isomer (6) verantwortlich ist. Die Struktur liefert die niedrigste elektroni-
sche Gesamtenergie und den kleinsten Rw-Wert von 7,0% (siehe Abbildung 67).
Zwei weitere Strukturmotive (Isomer 2, 3 und 4) leiten sich durch Addition eines zu-
sätzlichen Atoms an die für Bi12+ berechnete Grundzustandsstruktur bzw. Isomer 4
(Bi12+) ab. Letztere (Isomer 5) ist sowohl von der berechneten Energie (+0,10 eV) wie
auch vom Rw-Wert (7,3%) zu Isomer (1) konkurrenzfähig. Berücksichtigt man die An-
wesenheit zweier verschiedener Isomere, so lässt sich eine signifikante Verbesserung
der Anpassung mit Isomer (1) und (2) erreichen (Rw = 3,5%). Dabei ist das beste Mi-
schungsverhältnis bei 75:25 erreicht, entsprechend einem Hauptisomer, das in der
Rechnung die niedrigste Energie liefert.
Damit unterscheiden sich die gefundenen Strukturen von denen des negativ geladenen
Clusters: Isomer (2) wird in der systematischen DFT-Suche nicht als stabile Struktur
gefunden; ebenso wie die verzerrte Cs-Struktur (Isomer 1). Stattdessen bildet die nicht
verzerrte C2v-Struktur (Isomer 6) dort die günstigste (berechnete) Struktur.
Abbildung 67: Experimentelle sMexp-Funktion (schwarze offene Kreise) und theoretische sMtheo-
Funktion (rote Linie) der Isomere 1 und 2 von Bi13+ sowie von einer Mischung (75:25). Die
blaue Linie entspricht der gewichteten Abweichung ΔwsM.
-2
0
2
-2
0
2
2 3 4 5 6 7 8 9 10
-2
0
2 -1
0
1
(I+II)
(II)
(I)
s / Å-1 -1
0
1
-1
0
1
(2)
1)
1 2
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333