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Palladiumcluster 95
Des Weiteren zeigen anionische Palladiumcluster im Zeitrahmen des TIED-Experi-
ments Koaleszenz, sobald die kinetische Energie der gespeicherten Ionen einen gewis-
sen Schwellenwert überschreitet (qz-Wert).13 Dabei entstehen u.a. doppelt geladene
Spezies mit der Masse beider Eduktcluster. Die relativ große Reaktionsenthalpie führt
in den meisten Fällen zu beobachtbarer Fragmentation der Cluster oder Bildung eines
Monoanions (Elektronverlust). Der Nachweis von Koaleszenzprodukten, die aufgrund
ihres m/z-Verhältnisses nicht voneinander zu unterscheiden wären, ist auf diese Weise
möglich. Der verwendete experimentelle qz-Wert betrug deshalb im Folgenden stets
weniger als 0,3. Vor und nach dem Beugungsexperiment konnten unter diesen Bedin-
gungen keine Produkte einer solchen Reaktion detektiert werden. Kationische Palladi-
umcluster zeigen keine Koaleszenzreaktionen.
In der Natur existieren sechs verschiedene Isotope des Palladiums, wovon fünf eine
vergleichbare Häufigkeit aufweisen: 102Pd 1,02%; 104Pd 11,11%; 105Pd 22,33%; 106Pd
27,33%; 108Pd 26,46% und 110Pd 11,72%. Dies führt zu einer breiten Massenverteilung
isotopologer Cluster einer gewählten Atomanzahl. Ab einer gewissen Größe lassen sich
an einem definierten m/z-Wert Clustergrößen verschiedener n detektieren. Die Massen-
verteilungen von Palladiumclustern überschneiden sich ab einer Größe von ca. 100
Atomen. In Abbildung 74 ist der kritischste experimentell untersuchte Fall dargestellt.
Die Massenverteilung des Clusters Pd147− wird in den Randbereichen von Pd146− und
Pd148− überlagert. Um zu gewährleisten, dass ausschließlich Cluster einer definierten
Größe untersucht werden, kann durch Wahl geeigneter Parameter der in die Falle
transmittierte Massenbereich eingeschränkt werden (siehe Kapitel 3.4). Für die meisten
untersuchten Palladiumcluster konnten alle existierenden Isotopologeiv einer Cluster-
größe experimentell untersucht werden.
Abbildung 74: Simulierte Massenspektren von Pd146– und Pd147–. Aufgrund der sechs natürli-
chen Isotope von Palladium überlappen die Verteilungen bei einer relativen Häufigkeit von ca.
5% der Isotopologeiv einer Clustergröße (schwarze Linien und schraffierter Bereich). Mit Hilfe
des QMS wird im Experiment ein entsprechend kleinerer Bereich selektiert (blaue Linie).
iv Isotopologe sind chemische Verbindungen, deren Moleküle (hier: Cluster) sich in ihrer Isotopen-
Zusammensetzung unterscheiden und i.d.R. verschiedene Massen besitzen. Davon zu differenzieren
sind Isotopomere (Isotopen-Isomere), die aus einer gleiche Anzahl isotoper Atome aufgebaut sind,
welche sich jedoch an verschiedenen Positionen befinden.
15500 15600 15700
0
20
40
60
80
100
m/z (amu) Pd147
−
Pd146
−
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333