Page - 109 - in Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Image of the Page - 109 -
Text of the Page - 109 -
Palladiumcluster 109
Pd26− und Pd38−
1. D3h, 0,00 eV (8), Rw = 21,0% 2. Td, 0,99 eV (14), Rw = 2,2%
1. C1, 0,00 eV (16), Rw = 2,8% 2. Oh, 0,14 eV (8), Rw = 9,4% 3. D4h, 0,39 eV (2), Rw = 3,0%
Abbildung 93: Die jeweils energetisch günstigsten Isomere von Pd26− und Pd38− mit Symmet-
rien, relativen Energien (Spinmultiplizität) und Rw-Werten. Das fett markierte Isomer zeigt je-
weils die beste gefundene experimentelle Übereinstimmung.
Anders als andere Palladiumcluster in dem untersuchten Größenbereich zeigt die sMexp-
Funktion von Pd26− ein charakteristisches Doppelmaximum um s = 5Å-1 (siehe Abbil-
dung 76). Dieses kann bei polyikosaedrischen Strukturen beobachtet werden. D.h. ne-
ben einem einheitlichen Abstand zu den nächsten Nachbarn, existiert ein zweiter häufig
auftretender Abstand zum übernächsten Nachbarn, der ca. um den Faktor 2,5 größer ist.
Eine solche Paarverteilungsfunktion lässt sich bei Strukturen finden, die aus mehreren
Doppelikosaedern aus 19 Atomen aufgebaut sind. Isomer 26–(2) in Abbildung 93 lässt
sich aus zwei solchen längs aneinander gelegten um 90° verdrehten Einheiten konstruie-
ren. Man erhält eine Struktur mit Td-Symmetrie. Die experimentell untersuchte Struktur
kann eindeutig diesem Strukturmotiv zugeordnet werden (Rw = 2,2%), siehe Abbildung
94. Die berechnete Grundzustandsstruktur 26–(1) (Rw = 21,0%), die eine fcc-artige
Schichtstruktur darstellt kann ebenso wie weitere mit einem genetischen Algorithmus
generierte Strukturen (nicht abgebildet) ausgeschlossen werden. Die verwendeten Kom-
binationen aus Funktional und Basissatz präferieren ausschließlich Isomer 26–(1) (siehe
Tabelle 4). Wenngleich das TPSS Funktional dem experimentellen Befund näher
kommt als das GGA-Funktional BP86 oder das Hybridfunktional B3LYP, scheint die
Schichtstruktur überbewertet zu werden. Ein Ähnliches Verhalten konnte bei strukturel-
len Übergängen in Goldclusteranionen beobachtet werden.108 Auch bei dieser Cluster-
größe ist von einem Motivwechsel zu sprechen, auch wenn es sich um eine strukturelle
back to the
book Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung"
Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333