Page - 125 - in Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Image of the Page - 125 -
Text of the Page - 125 -
Palladiumcluster 125
Da für geladene Palladiumcluster Pdn+/– bisher magnetische Eigenschaften weder ausge-
schlossen noch bestätigt sind, kann man Hinweise hierauf anhand wechselnder Atomvo-
lumina in den unterschiedlichen Clustergrößen und –ladungszuständen suchen. Metho-
denbedingt ist das direkte Erfassen der magnetischen Eigenschaft im TIED-Experiment
nicht möglich. Die Analyse der oben zugeordneten Modellstrukturen anhand der Beu-
gungsdaten erlaubt aber die Bestimmung absoluter mittlerer Bindungslängen (ANND,
averaged nearest neighbor distance). Das Volumen eines Clusters mit n Atomen be-
rechnet sich näherungsweise nach folgender Formel:199
( ) 34
3
2ANND
ANNDV
n π
=
. (62)
Die v.a. in den Fällen kleiner Clustergrößen zugeordneten Modellstrukturen erlauben
zum Teil keine scharfe Trennung in die Kategorien nächste und übernächste Nachbarn,
sodass hier eine höhere Unsicherheit der extrahierten Werte anzunehmen ist. Der
ANND wird aus der Summe von Abständen zu jenen nächsten Nachbaratomen dij be-
stimmt, deren Paarindices (i, j) einem Abstand unterhalb eines kritischen Abstands dcutoff
entsprechen. Nach Teilen mit der Gesamtzahl N an insgesamt berücksichtigten Bindun-
gen dij erhält man:
1 N
ij
i j
ANND d
N <
= ⋅∑ mit ij
cutoffd
d< . (63)
Das Schnittkriterium ist mit dcutoff = 1,25·dmin relativ zum kleinsten gefundenen Abstand
dmin verknüpft, womit man i.d.R. einen Wert zwischen dem klar abgegrenzten ersten
und zweiten Maximum in der PDF erhält.200
Abbildung 106 stellt sowohl die direkte experimentelle Messgröße ANND als Funktion
der mittleren Koordinationszahl eines Atoms (links) als auch das relative Atomvolumen
Abbildung 106: links – mittlerer Bindungsabstand (ANND) von Pdn+/− (n = 13–147, rote Punkte:
+, schwarze Quadrate: –) als Funktion der mittleren Koordinationszahl. rechts – n-Abhängigkeit
des atomaren Clustervolumens bezogen auf Pd2 (exp. bestimmter Abstand: 2,65Å160). Die graue
gestrichelte Linie markiert jeweils den Festkörpergrenzwert.
5 6 7 8 9
2,70
2,72
2,74
2,76
2,78
2,80
13
14 15 17
21
25 26
38 55
65
75
147
18 23
105
mittlere Koordinationszahl (KZ) 0 20 40 60 80 100 120 140 160
1,06
1,08
1,10
1,12
1,14
1,16
Clustergröße n
back to the
book Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung"
Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333