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Wasserstoffadsorptionseigenschaften von Palladiumclustern 131
5.4.1 Erzeugung wasserstoffbeladener Cluster
Palladium-Wasserstoff-Verbindungen lassen sich in einer Magnetronsputterquelle durch
Zumischen von molekularem Wasserstoff (H2) in das Trägergas erzeugen. Die Molekü-
le dissoziieren im Argonplasma oder auf den Palladiumatomen/-clustern zu einem be-
stimmten Grad und wirken maßgeblich am Clusterwachstum mit. In Abbildung 108
zeigen Flugzeitmassenspektren, dass unter vergleichbaren Betriebsbedingungen die Zu-
gabe von ca. 2 Vol.–% H2 zu einem deutlich anderen Größenwachstum führt. Die Clus-
terverteilung verschiebt sich zu größeren m/z-Werten.
Aufgrund der zahlreichen Isotopologe (siehe Abschnitt 5.3.1) und der relativ geringen
Auflösung des TOF-Instruments (siehe Kapitel 3.3) ist eine Unterscheidung der eventu-
ell verschiedenen H/Pd-Stöchiometrien der Cluster nicht möglich. Wie in Abbildung
109 (rechts) jedoch zu erkennen führt selbst die kleinste experimentell einstellbare
Menge H2 (0,5 sccm) zu einer vollständigen Sättigung der Cluster – es ist keine Ver-
breiterung der verschiedenen Signale zu erkennen.
Abbildung 108: Flugzeitmassenspektren von unter ähnlichen Bedingungen erzeugten Palladi-
umclusteranionen ohne (schwarz) und mit ca. 2 Vol.–% H2 (blau) im Trägergas.
Durch Vergleiche von Flugzeiten reiner Palladiumcluster mit wasserstoffbeladenen lässt
sich über den Schwerpunkt zugehöriger Signale die aufgenommene Menge von H-
Atomen mit einer Genauigkeit von ca. 1–2 amu bestimmen (siehe Abbildung 109,
links). Abhängig von der Ladung der Cluster (+/–) zeigen sich deutliche Unterschiede in
der H-Belegung. In beiden Fällen ist das Verhältnis gespeicherten Wasserstoffs zur Pal-
ladiumanzahl meist deutlich über dem einer α’-Phase des Festkörpers (0,706)221. Ledig-
lich für anionsche Cluster bestehend aus mehr als ~70 Atomen sinkt die Stöchiometrie
leicht unter den α’-Schwellenwert. m/z (amu)
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Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333