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154 Strukturen von Metallclusterionen
Orbitalenergien realisiert werden kann. In einer bcc-Struktur besitzt jedes Atom nicht
zwölf nächste Nachbarn wie in den hcp- und fcc-Phasen, sondern lediglich acht. Sechs
weitere befinden sich in einem etwas größeren Abstand. Diese strukturelle Aufteilung
führt in ihrer Konsequenz zu den qualitativ beschreibbaren charakteristischen Eigen-
schaften des d-Bandes (s.o.). Gegenüber den beiden dichtesten Kugelpackungen hcp
und fcc mit einer Packungsdichte von 74% weist das bcc-Gitter lediglich einen Wert
von 68% auf und füllt damit ein deutlich größeres Volumen aus.
Für die Kristallgitter später Übergangsmetalle, die nachgewiesen ausschließlich fcc-
Strukturen bilden, wird im einfachen Bild der Einelektronentheorie einzelner in erster
Näherung mit dem s-Band unkorrelierter Elektronen eine bcc-Phase vorhergesagt. Die-
ser theoretische Befund ist falsch auch wenn der energetische Unterschied gegenüber
einem fcc-Gitter nur sehr gering ist. Aus diesem Grund vermutet man hier eine ent-
scheidend unzureichende Beschreibung der elektronischen Systeme.252 Neben dieser
Problematik muss eine Erklärung für die Ausnahmen unter den 3d-Elementen gesucht
werden. Für den möglicherweise ursächlichen Magnetismus stellt es sich als notwendig
heraus, d-Bänder verschiedener Spinzugehörigkeiten entkoppelt zu betrachten.256 Die in
solchen Fällen vorliegenden elektronischen Besonderheiten führen zu zwei verschiede-
nen dα-(Majoritäts-) und dβ-(Minoritäts-)Bändern, deren Zustandsdichten einer signifi-
kanten energetischen Verschiebung unterliegen können (siehe Abbildung 126, links).
Die Wechsel in den Kristallstrukturen entlang einer Periode können für die genannten
„magnetischen“ Ausnahmefälle als eine Erweiterung des Stabilitätsbereichs einer bcc-
Phase verstanden werden, der im Wesentlichen zum Element Mn einsetzt und für diesen
besonderen Fall zu einer außergewöhnlichen, komplizierten kubischen Elementarzelle
aus 58 Atomen mit einem innenzentrierten Translationsgitter führt (α-Mn, siehe Abbil-
dung 126, rechts). Die beschriebenen Abweichungen der Gitterwechsel treten aus-
schließlich innerhalb der 3. und keiner späteren Periode auf. Die auf bcc-Packungen in
Abbildung 126: links – Schematische elektronische Zustandsdichte in einem Ferromagneten im
Stoner-Modell getrennt in Majoritätsband (linke) und Minoritätsband (rechte Achse).257 rechts –
Zwei Ansichten der α-Mn-Elementarzelle (58 Atome).258 Das Zentralatom wird von 16 umge-
benden Atomen koordiniert.
Ef
Maj. Min.
elektronische Zustandsdichte
E
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333