Page - 165 - in Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Image of the Page - 165 -
Text of the Page - 165 -
3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 165
weitere eingelagerte Atome (rotbraun) voneinander getrennt sind. Die Fünfringe sind
aufgrund der vorgegebenen Cs-Symmetrierestriktion der Gesamtstruktur einmal ecken-
verknüpft (grün) und in der mittleren Schicht zu einem der drei Pentagone zweimal kan-
tenverknüpft. Eine besondere Eigenschaft dieser Struktur sind konkave Oberflächenan-
teile an den Stapelenden oder entlang zweier Untereinheiten in Richtung der C5-Achse.
Unter energetischen Gesichtspunkten ist solch eine Anordnung i.d.R. sehr ungünstig, da
eine größere Anzahl an Atomen nur niedrige Koordinationen aufweisen können. Zieht
man jedoch die Volumenatome hinzu, so ergibt sich eine sehr hohe gemittelte Koordi-
nationszahl von 8,8. Dies wird durch einzelne Atome mit einer stark abgesättigten Um-
gebung mit 14 Nachbaratomen erreicht, was ebenso der Umgebung in einer bcc-Phase
entspricht. Vergleicht man dies mit einem idealen 55-atomigen Ikosaeder, so zeigt sich
dort für alle internen Volumenatome eine dahingegen geringere Koordinationssphäre
von zwölf umgebenden Atomen. Kantenatome besitzen acht Nachbarn, Eckatome
sechs. Eine ähnliche Anordnung ist in den 19-atomigen Untereinheiten einer FS-
Struktur realisiert, nur erscheinen hierzu nun insgesamt deutlich mehr Eckatome.
Neben den voneinander abweichenden Koordinationszahlen existiert für Kanten- und
Volumenatome ein weiterer struktureller Unterschied beider Bindungsmotive: In einem
Mackayikosaeder entspricht die umgebende Nahordnung nächster Nachbarn der Kante-
natome auf der Clusteroberfläche der eines gekappten Dekaeders (siehe Abbildung 133,
2. v.l.). Diesem wurden auf der Vakuumseite vier Atome entfernt. Ein gleiches nun aber
vollständiges Umfeld kann für alle zwölf Volumenatome der ersten Schale erkannt wer-
den. Während das Zentralatom von einer ikosaedrischen Atomanordnung umgeben
wird, sind die Atome der ersten Schale wiederum selbst im Zentrum eines gekappten
Dekaeders und werden von Zentralatom und äußeren Eckatomen eingefasst (siehe Ab-
bildung 133, 1. v.l.). Man kann somit konstatieren, dass bis auf das 55. (Zentral-) Atom
die Nahordnung aller Atome des Mackayikosaeders in erster Näherung dekaedrisch ist.
Abbildung 133: links – Die Koordinationssphäre von Volumen- (das Zentralatom ausschlie-
ßend) (1. v.l.) und Kantenatomen (2. v.l.) in einem Mackayikosaeder entspricht einem gekapp-
ten Dekaeder oder einem Teilausschnitt. rechts – eingebettetes zurückgesetztes Oberflächena-
tom (großteils verdeckt) mit KZ 13 an einem konkaven Oberflächenverlauf (2. v.r.). Daneben:
Kern der FS-Struktur mit KZ 16 (Fe55–). Das Zentrum ist Ausgangspunkt von drei hexagonalen
Bipyramiden (annähernd Td-Symmetrie).
back to the
book Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung"
Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333