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Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 197
Einschätzung fußt auf experimentellen Ergebnissen von polydispersen Proben, deren
Oberflächenbeschaffenheit (z.B. wegen Adsorbaten oder partieller Oxidation) relativ
undefiniert ist: Für in Lösungen erzeugte und anschließend in flüssigen oder festen Mat-
rizen untersuchte Teilchen wurden die kritischen Größen von Ram et al. auf 2–5nm
(bcc) und 10–20nm (fcc) eingegrenzt.291 Bis zu einer Temperatur von 700°C konnte
keine hcp-Phasenumwandlung beobachtet werden. Im Größenbereich Rkrit. < 20nm wird
ein Cobaltnanopartikel zu einem einzigen Weissschen Bezirk und besitzt einzigartige
Eigenschaften wie Superparamagnetismus, magnetische Anisotropie und Quantentunne-
lung der Magnetisierung.292–294
Im vorherigen Kapitel 5.5 haben Beugungsexperimente an Cobaltclusteranionen aus 55
Atomen einen Mackayikosaeder-Strukturtyp gezeigt. Dieses Bindungsmotiv wurde aus-
schließlich für Übergangsmetalle festgestellt, die eine fcc-Festkörperphase ausbilden.
Die frühen Übergangsmetalle Ti und Zr mit hcp-Kristallstruktur (wie Co) zeigten von
dieser Geometrie abweichende Strukturen. Ein Vergleich mit fcc-Elementen bezüglich
des größeninduzierten Strukturübergangs ist aus diesem Grund interessant. In Abbil-
dung 146 auf Seite 191 kann ein qualitativer Vergleich der sMexp-Funktionen mit Ni, Cu
und Ag vorgenommen werden. Man beobachtet, dass die Streufunktionen der Cobalt-
cluster mit n > 55 Atomen starke Ähnlichkeiten mit denen der drei fcc-Elemente auf-
weisen. Für Cluster aus mehr als 200 Atomen zeichnen sich erste Unterschiede ab. In
Tabelle 17 sind die im vorherigen Abschnitt verwendeten Modellstrukturen nun für die-
ses Metall ausgewertet. Den qualitativ unterschiedlichen Verlauf der sMexp-Funktionen
der Clusterionen Co231−, Co251− und Co271− kann man mit verschiedenen Zusammen-
Tabelle 17: Berechnete Rw-Werte der Cluster Con− (n = 71, 105, 116, 147 und 251). Mit (*)
markierte Modellstrukturen besitzen unvollständige geometrische Schalen. In allen Fällen liefert
eine Mischung aus ikosaedrischem und dekaedrischem Motiv einen kleineren Rw-Wert (Das
Verhältnis iko:deka ist in Klammern angegeben).
Cluster / Motiv Co
71 iko 2,8%
(marks)deka* 8,3%
Mischung 2,5% (85:15)
105 iko* 4,0%
deka 5,3%
Mischung 2,6% (60:40)
116 iko 3,6%
(ino)deka 7,8%
kubokt (fcc) 15,5%
Mischung (1+2) 3,0% (80:20) Cluster / Motiv Co
147 iko 4,5%
(ino)deka 8,1%
(marks)deka+1 5,2%
kubokt (fcc) 17,3%
Mischung (1+3) 2,3% (55:45)
251 iko* 5,0%
(marks)deka* 5,2%
okt* (fcc) 13,2%
Mischung (1+2) 2,8% (55:45)
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333