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Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 201
Abbildung 149: links – mittlerer Bindungsabstand (ANND) von Cun− (n = 19–251) als Funktion
der mittleren Koordinationszahl. Daten für kleine Cluster (n < 71) sind den Kapiteln 5.5 und 6.1
entnommen. rechts – n-Abhängigkeit des atomaren Clustervolumens von Mn− (M = Cu, Ni, Co,
Ag) bezogen auf die Dimere (Cu2, Ni2, Co2 (keine exp. Daten verfügbar, verwendeter berechne-
ter Abstand: 2,40Å297), Ag2).
drischen Struktur. In Kapitel 5.5 betrachtet finden sich für die Übergangsmetalle Ni und
Co elektronische high-spin Zustände für 55-atomige Cluster, die für eine tendenziell
schwächere Beteiligung der d-Orbitale an der chemischen Bindung sprechen. Steigt
dieser Beitrag mit der Teilchenzahl n, so müsste eine relative Volumenreduktion festzu-
stellen sein. Das ist auch beobachtbar. Im Fall von Cu kann eine geschlossene d-Schale
angenommen werden, der dekaedrische Strukturübergang zeigt den erwarteten monoton
steigenden Verlauf.
Weil sich für Kupfer verglichen mit den anderen Elementen ein relativ kleiner Über-
gangsbereich NIh→Dh der Strukturmotive ergibt, darf man einen Zusammenhang zu einer
höheren elektronischen Stabilität von ikosaedrischen Strukturen bei kleineren und deka-
edrischen Strukturen wiederum bei größeren Clustern vermuten. Vergleicht man die
Bindungsenergien (pro Atom) ergibt sich für den Mackayikosader Cu55− 2,70 eV, was
77% des Werts vom Festkörper entspricht (3,49 eV). Mit zunehmender Clustergröße
und mittleren Koordinationszahlen steigt der Wert langsam an (z.B. für Cu79 berechnet:
3,03 eV298). Für den Silber- Ag55−, Nickel- Ni55– und Cobaltcluster Co55– sowie die ent-
sprechenden Festkörperstrukturen sind die Werte 2,01 eV/2,95 eV (Ag), 3,63 eV/
4,45 eV (Ni) sowie 3,77/4,40 eV (Co) bekannt. Die prozentual bei 55 Atomen erreich-
ten Werte (ikosaedrisches Bindungsmotiv) entsprechen 68%, 82% und 86%. In der Rei-
he der 3d-Elemente kann man für diese Clustergröße einen Zusammenhang der absolu-
ten mittleren Bindungslängen mit den für die Cluster errechneten Bindungsenergien
herstellen (siehe Kapitel 5.5). Co und Ni bilden gegenüber Cu etwas kompaktere Struk-
turen (ca. Δ<d> = -0,08Å). Demgegenüber weist Cu55– eine ca. 1,0 eV pro Atom schwä-
chere Bindungsenergie auf.
7 8 9 10
2,44
2,46
2,48
2,50
2,52
2,54
19 26
38
3940
55 71
105116
147 251
mittlere Koordinationszahl (KZ) 50 100 150 200 250
1,0
1,3
1,4
1,5
Clustergröße n Cu
Ni
Co
Ag
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333