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236 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen
Tabelle 24: Fitparameter der Modellstruktur des Clusters Cu56− aus Anpassungen an Beugungs-
daten von Clusterionen unterschiedlicher Temperatur T. Angegeben sind mittlere Schwingungs-
amplituden L, der Skalierungsparameter kd sowie Rw-Werte.
Temperatur T kd L Rw
95K 1,013 0,146 1,9%
400K 1,013 0,165 2,5%
530K 1,006 0,230 2,8%
Die genaue Begutachtung der Anpassungen zeigt mit steigender Temperatur eine quali-
tative Abweichung der experimentellen sMexp-Funktion von der verwendeten Modell-
funktion. Der eingeführte Debye-Waller-Faktor kann dieses Verhalten nicht korrigieren.
Der vergrößerte Ausschnitt in Abbildung 167 (rechts) zeigt die Problematik unter den
Bedingungen der höchsten experimentell untersuchten Temperatur T = 530K.
Abbildung 167: links – Simulierte Paarverteilungsfunktionen (PDFs) bei verschiedenen Tempe-
raturen T. rechts – Anpassung der sM-Funktionen von Cu56− bei T = 530K (Ausschnitt): (1) 0K-
Isomer (iko+1) und (2) simuliertes Ensemble.
Wie zu Beginn dieses Kapitels diskutiert, ergeben sich v.a. bei großen Streuwinkeln
Abweichungen der angepassten sMtheo-Funktion: Die Modellfunktion der 0K-Struktur
des Ikosaeders mit einem Adatom (iko+1) besitzt keine Schulter im Verlauf der
Streufunktion um s = 6,0Å-1, des Weiteren verschwimmt das Doppelmaximum bei
s = 8,8Å-1 im Experiment. Ersteres kann durch die Bildung einer Rosettestruktur erklärt
werden (siehe Beispiel Cu57−, Abbildung 159, Seite 214).
Die Analyse der Momentaufnahmen von Strukturen des simulierten Ensembles bei
Temperaturen von T = 0K, 50K und 530K führt zu den in Abbildung 167 (links) darge-
stellten Abstandsverteilungen (PDF). Man erkennt, dass mit zunehmender Temperatur
die Fernordnung (große r) abnimmt (Verteilung wird breit und konturlos), wohingegen
eine Nahordnung (kleine r) tendenziell weniger stark betroffen ist. Ebenso ist die Ver-
breiterung der Abstandsgruppen nicht symmetrisch um die 0K-Werte verteilt, wie man
es zunächst im Rahmen der harmonischen Näherung der Schwingungsamplituden er-
warten würde. Man sei sich bei dieser qualitativen Analyse der Simulationsergebnisse
5 10
0
1
2
3
r / Å T = 0K
T = 50K
T = 530K -1
0
1
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
-1
0
1 (2)
(1)
s / Å-1 -1
0
1
-1
0
1
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333