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No Copy - Die Welt der digitalen Raubkopie
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digitalen Welt einsetzt: Â»Ăœber 57 Millionen Amerikaner benutzen heutzutage Filesharing-Software. Das sind mehr Menschen, als fĂŒr PrĂ€sident Bush gestimmt haben.«10 Die RIAA zeigte sich jedoch unbeeindruckt und setzte ihre Ermitt- lungen fort. Statt der befĂŒrchteten Tausenden von Klagen wurden anfangs lediglich 261 Tauschbörsennutzer verklagt.11 Diese hatten laut RIAA meist ĂŒber tausend Songs zum Download angeboten.Ver- glichen mit anderen Nutzern,war das keine große Zahl.Vielmehr er- weckte das Vorgehen der RIAA den Eindruck,daß ein Exempel statu- iert werden sollte. Allerdings mußten die meisten der Angeklagten nicht einmal vor einem Richter erscheinen. Die RIAA einigte sich statt dessen in Vergleichen auf Zahlungen von vorwiegend mehreren tausend Dollar. FĂŒr besonderes Aufsehen sorgte dabei der Fall der damals zwölf- jĂ€hrigen Brianna LaHara. Das MĂ€dchen, das zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder in einer New Yorker Sozialwohnung lebte, hatte die Tauschbörse Kazaa benutzt und war eine der 261 Angeklag- ten.Unter dem Druck der Öffentlichkeit ließ die Plattenindustrie die Klage schnell fallen.Eine außergerichtliche Zahlung von 2.000 Dollar wurde fĂŒr Briannas Mutter dennoch fĂ€llig.12 Außerdem mußte die RIAA die Klage gegen eine Rentnerin fallen lassen, die glaubhaft versichern konnte, die Tauschbörse Kazaa nie benutzt zu haben.Die PC-Software war damals gar nicht kompatibel zu ihrem Apple-Computer gewesen. Und sie höre klassische Musik und Folk, nicht aber Rock- oder HipHop-Songs, die sie laut RIAA ge- tauscht haben sollte.13 Die deutsche Musikindustrie kĂŒndigte im August 2003 an, dem Vorbild der US-Industrie folgen zu wollen. »Wir werden die ZĂŒgel massiv anziehen«, sagte dazu Balthasar Schramm von Sony Music Deutschland.14 Im MĂ€rz 2004 teilte der deutsche Zweig der IFPI mit, Strafanzeige gegen 68 Tauschbörsennutzer gestellt zu haben.15 Die Ehre, als erster deutscher Filesharer verurteilt zu werden, wurde ei- nem Auszubildenden aus Cottbus zuteil. Er zahlte 400 Euro Geld- 205DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN204
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No Copy Die Welt der digitalen Raubkopie
Title
No Copy
Subtitle
Die Welt der digitalen Raubkopie
Authors
Jan Krömer
Evrim Sen
Publisher
Tropen Verlag
Location
Leipzig
Date
2007
Language
German
License
CC BY-NC-ND 2.0
ISBN
3-932170-82-2
Size
13.9 x 19.0 cm
Pages
314
Keywords
Raubkopie, Werk, Digitalisierung, VervielfÀltigung, Privatgebrauch
Categories
Medien
Recht und Politik

Table of contents

  1. 1. DIE GESCHICHTE DER SCHWARZKOPIE
    1. Die ersten Hacker 15
    2. Vom Hacker zum Cracker 28
    3. Die erste Generation 31
    4. Generationswechsel 42
  2. 2. KOPIE DER KOPIE DER KOPIE
    1. Die zweite Generation 49
    2. Release-Szene 52
    3. FXP-Szene 67
    4. Filesharing-Szene 79
    5. Krieg der Szenen 93
  3. 3. ALL YOU CAN EAT
    1. Warez 101
    2. MP3z 104
    3. Moviez 106
    4. eBookz 114
    5. Der Film zur Szene 116
  4. 4. DIE KUNST DES CRACKENS
    1. Die Welt der Cracker 121
    2. Digitales FeingefĂŒhl 125
    3. Totale Kontrolle 130
  5. 5. CRACKERETHIK
    1. Teilet Software 137
    2. Selbstregulierung statt Kontrolle 145
    3. Hackerethik 151
    4. Kultur des Crackers 162
  6. 6. RAUB, KOPIE, PHILOSOPHIE
    1. Ware Information 169
    2. Motivation der Cracker 175
    3. Psychologie des Kopierens 180
  7. 7. IM PARAGRAPHENDSCHUNGEL
    1. Von A bis § 189
  8. 8. DAS IMPERIUM UND SEINE REBELLEN
    1. Das Imperium schlĂ€gt zurĂŒck 201
    2. Warezbusters 209
  9. 9. AUFRUHR IM SYSTEM
    1. Stochern im Nebel 225
    2. Böse Kopie, gute Kopie 231
    3. Systemfehler 238
    4. Raubkopierer sind Mörder 254
  10. NACHWORT 256
  11. INTERVIEWS
    1. John Draper alias Cap’n Crunch 263
    2. Optic 266
    3. Mitchell Reichgut 269
    4. Prof.Lawrence Lessig 271
    5. Joachim Tielke 275
  12. GLOSSAR 279
  13. ANMERKUNGEN 290
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