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10. Schluss
Als »literatur-, theater- und Österreich- belastet« 1 wurde Ernst Lothar ein-
mal bezeichnet – diese drei Zuschreibungen bilden auch die Eckpfeiler in den
Betrachtungen der vorliegenden Arbeit. Nachgegangen wurde daher Fragen
nach seiner zeit- und kulturgeschicht
lichen Rolle als österreichischer Autor und
als Theaterschaffender und ihrer sich wandelnden Einschätzung, also nach der
Rezep
tion seiner Werke und diesbezüg
lichen Brüchen, etwa durch seine Emigra-
tion. Die einzelnen Komponenten wurden in den vorangegangenen Kapiteln,
die sich an inneren und äußeren Zäsuren in Ernst Lothars Leben ausrichten,
bereits ausführ lich vorgestellt, sodass die eingangs erwähnten Themenbereiche
abschließend nur noch unter vertiefenden und zusammenführenden Aspekten
betrachtet werden sollen.
In einem Buch, das Großen Österreichern des 20.
Jahrhunderts gewidmet ist und
»Porträts berühmter Frauen und Männer« beinhaltet, wird im Geleitwort des
damaligen österreichischen Bundespräsidenten klargemacht, dass nur Beschrei-
bungen solcher Personen in das Werk aufgenommen worden seien, »die sowohl
in ihrer Heimat wie in der Welt unverwechselbare Spuren hinterlassen haben« 2.
Im Vorwort des Bandes werden die Auswahlkriterien präzisiert: Aufnahme
fanden Persön lichkeiten, »die durch ihre weit über das Mittelmaß hinausge-
hende großartige Schöpferkraft in ihrem Lebensbereich und Arbeitsgebiet für
die Gesellschaft Einmaliges leisten«. Aufgrund »ihrer genialen Begabung und
ihres immensen Fachwissens« hätten sie Leistungen zustande gebracht, »die nur
sie vollbringen können und sonst kein anderer« 3. Ernst Lothar, der an dieser
Stelle als »vielseitig gebildeter Homme des lettres« tituliert wird, fand mit der
Begründung, er habe »dem österreichischen Kulturleben entscheidende Impulse
verliehen«, Eingang in diesen Sammelband.4
1 F. W. [d. i. Fritz Walden]: Der Unbestech liche. In: Arbeiter- Zeitung, 26. 10. 1965, S. 8.
2 Geleitwort von Thomas Klestil zu Friedrich Weissensteiner: Große Österreicher des 20.
Jahr-
hunderts.
3 Vorwort von Friedrich Weissensteiner zu ders.: Große Österreicher des 20. Jahrhunderts.
4 Ernst Lothar 1890 – 1974. In: Friedrich Weissensteiner: Große Österreicher des 20.
Jahrhunderts,
S. 112 f.
Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
Ernst Lothar
Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Ernst Lothar
- Untertitel
- Schriftsteller, Kritiker, Theaterschaffender
- Autor
- Dagmar Heißler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20145-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 484
- Schlagwörter
- österreichischer Schriftsteller, unveröffentlichte Werke und Korrespondenz, literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption, Emigration, Theater
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 9
- 2. Quellenlage 15
- 3. 1890 – 1925: Literarische Nachwuchshoffnung 27
- 4. 1925 – 1935: »Einer jener Kritiker, die auch ein Stück Theaterdirektor sind« 53
- 5. 1935 – 1938: Theater in der Josefstadt – Max Reinhardts »rechte Hand und linker Fuß« 99
- 6. 1938 – 1946: Exil – »Emigrieren ist eine Sache für junge Menschen, die sich nicht erinnern« 135
- 7. 1946 – 1950: Rückkehr – »… und in Lothars Lager war Österreich« 243
- 8. 1950 – 1959: »Von allen meinen Kritikern bin ich der unerbittlichste« 293
- 9. 1959 – 1974: »… und so muss ein Stückchen Torso für ein Stückchen Ganzes gelten« 335
- 10. Schluss 373
- Literaturverzeichnis 385
- Anhang 415
- Bibliographie Ernst Lothar 415
- Selbstständige Publikationen 415
- Unselbstständige Publikationen 421
- Inszenierungen 464
- Zeittafel 467
- Personenregister 473
- Werkregister 478