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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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27 Die österreichischen Mitglieder in der Fulbright Commission waren hohe Repräsentanten der Hochschulen bzw. des zuständigen Bundesministeriums für Unterricht, während die US-amerikanischen Mitglieder vor allem aus dem diplo- matischen Korps sowie der Privatwirtschaft stammten. An diesem Prinzip der Zusammensetzung sollte sich im Untersuchungszeitraum nichts Wesentliches ändern, auch wenn die Mitglieder der Kommission fluktuierten, was aufgrund der häufigen Positionswechsel des amerikanischen diplomatischen Personals wenig überraschend ist. Von 1950 bis 1963 waren insgesamt 31 Personen Mitglieder der Kommission.20 Formell wurde das Gremium jedes Jahr neu besetzt, und zwar von- seiten der USA durch den Gesandten (im Auftrag des Department of State) und vonseiten Österreichs durch den Bundesminister für Unterricht (im Auftrag der österreichischen Regierung). Die Vorsitzfunktion wurde vom jeweiligen Cultural Affairs Officer bzw., wie die Stelle ab 1957 hieß, vom Cultural Attaché der ameri- kanischen Botschaft ausgeübt.21 Unter diesen Berufs- und Karrierediplomaten ist der erste Vorsitzende (1950–53), E. Wilder Spaulding, insofern hervorzuheben, als sein Interesse für Österreich über seine professionelle Einstellung hinausreichte: Er publizierte Jahre später ein Buch, das sich mit dem Einfluss österreichischer Migranten in den USA beschäftigte (Spaulding 1968).22 Neben den insgesamt sieben Vorsitzenden waren von den insgesamt 15 ande- ren amerikanischen Mitgliedern der Kommission vier Personen MitarbeiterInnen der Botschaft bzw. anderer amerikanischer Organisationen in Österreich, die mit Erziehungsfragen zu tun hatten – so etwa Sarah Baker, die als Education Adviser der US-Forces arbeitete, und der Direktor des Salzburg Seminar in American Studies, Shepherd Brooks. Zwei leitende Angestellte der Fluglinie PanAm, die Ehefrau eines Army Attaché, zwei Geistliche und ein Solosänger der Wiener Staatsoper waren ebenfalls Mitglieder der Kommission, aber insgesamt nur ein amerikanischer Uni- versitätsangestellter, nämlich – zwischen 1957 und 1958 – William J. Mulloy.23 Ähnlich wie Mulloy waren die amerikanischen Mitglieder nur ein bis zwei Jahre in der Kommission tätig – abgesehen von zwei Personen, die es weitaus län- ger hielt: Winthrop S. Greene, ein pensionierter Foreign Service Officer (FSO), war von 1952 bis 1962 Mitglied, also insgesamt zehn Jahre, und W. Lloyd White, Labor Attaché der Botschaft von 1956 bis 1963, acht Jahre lang. Was vielleicht bei der Zusammensetzung der amerikanischen Mitglieder überrascht, ist der doch geringe Anteil von Personen aus dem Bildungsbereich, wiewohl es amerikanischen Initiativen dazu in Österreich damals gegeben hat. Für die Auswahl der österreichischen Mitglieder der Kommission war aus- schlaggebend, die verschiedenen Bereiche der höheren und der Erwachsenen- bildung abzudecken. So setzte sich die österreichische Gremienhälfte aus einem Vertreter des Bundesministeriums für Unterricht (Skrbensky), einem Vertreter der Universitäten (Verdroß-Droßberg), einem Vertreter der Volksbildung (Mari- nelli) und einem Vertreter der Künste (Martin) zusammen.24 An dieser Aufteilung wurde im weiteren Verlauf des Programms festgehalten: Mitglieder waren immer der jeweils für Hochschulen verantwortliche Sektionschef im Ministerium bzw. der Minister selbst, zwei Universitätsprofessoren und der Rektor einer der Kunst- akademien.
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Untertitel
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Autor
Thomas König
Verlag
StudienVerlag
Ort
Innsbruck
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Abmessungen
15.8 x 23.9 cm
Seiten
190
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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