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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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80 „general problem of the extensive use of Austrian and German born persons who have become naturalized citizens“ sprach.30 Für die österreichischen Stellen bot die Washingtoner Kategorienlehre eine Möglichkeit zur Steuerung der eigenen Personalwünsche: Wenn ein emigrierter Kollege ins personalpolitische Konzept passte, war man bereit, seinen Antrag unumwunden zu befördern;31 wenn er allerdings nicht passte, wurde einfach auf die Grundsätze des Programms ver- wiesen. In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre dürfte sich eine gemeinsame Umgangs- weise mit den eingebürgterten Amerikanern etabliert zu haben. Als Kommission- mitglied William J. Mulloy die Frage aufwarf, „[…] whether a definite policy was applied in treating differently applica- tions by native born Americans than those by naturalized Americans […], Mr. Schwab [Treasurer, Anm. T.  K.] replied that, in general, the chances in applying for a Fulbright grant are perhaps somewhat better for a native born American than for naturalized citizens whereas the latter usually have a better knowledge of foreign languages and are in this respect better quali- fied for such awards.“32 Das BFS gab in seinen Vorschlägen von BewerberInnen um einen Grant die antei- lige Zahl der naturalized Citizens an, und die Kommission achtete darauf, dass deren tatsächlicher Anteil nicht zu groß wurde. Nach außen kommuniziert wurde diese Verfahrensregel jedoch nicht. Als sich einmal ein Beamter des Institute of International Education erkundigte, ob in Wien „a policy against naturalized citi- zens“ in Kraft sei,33 richtete ihm die Kommission im Brustton der Empörung aus: „From the number of naturalized citizens who have previously been accepted under the Austrian program it must be obvious that the Com- mission has no policy, official or otherwise, against naturalized citizens.“34 Allerdings: Bei dieser Anfrage ging es um Studierende. Im Fall des Austauschs von WissenschaftlerInnen hätte die Kommission kaum mit derselben Verve antworten können. Aus den Akten lässt sich nämlich rekonstruieren, dass die Kommission selbst Hand anlegte am Verhältnis zwischen gebürtigen und eingebürgerten Ame- rikanerInnen. Für den Auswahlprozess von 1958/59 sind alle Zahlen zu den BewerberInnen um einen Fulbright Grant im österreichischen Programm und den einzelnen Aus- wahl- und Platzierungsschritten vorhanden. In der Diskussion des Programmvor- schlags für dieses Jahr wurde festgehalten: „The Commission further expressed the hope that in future years the pro- portion of born American scholars against authorized [durchgestrichen, handschriftlich ersetzt durch: naturalized] Americans might be higher but that this wish should not result in a reduction of the number of highly quali fied candidates.“35
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Untertitel
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Autor
Thomas König
Verlag
StudienVerlag
Ort
Innsbruck
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Abmessungen
15.8 x 23.9 cm
Seiten
190
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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