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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Seite - 105 -
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105 werden könne, vielmehr um eine relevante wissenschaftliche, ja eigentlich päda- gogische Aufgabe: „The American historian and educated layman alike are struck by the reluc- tance of many intelligent Austrians to deal with problems of contemporary history. The reasons are understandable: the historian’s longing for impar- tiality is encumbered by painful experiences in the struggle of ideologies and sentiments and the memories of many key-figures in one of the foci of recent and contemporary history. Personal considerations may also play an important part. The foreign lecturer may be in a better position insofar as personal considerations will play a less important role, but of chief interest to Austrian students will probably be the fact that the American visiting lec- turer may be able to discuss topics that have not been broached in Austrian lecture rooms yet, or, at any rate, present different points of view.“19 Betrachten wir die thematische Verteilung der 61 US-Visiting Lecturers in den Projekten der Social Sciences und American Studies insgesamt (siehe Darstellung 17), so stellen wir fest, dass 33 einem recht homogenen Wissenschaftsfeld zuzu- ordnen waren, nämlich (wie es in den meisten Fällen genannt wurde) American Literature. Unter den restlichen 28 herrschte dagegen eine große Streuung, die sich in der Eigenzuschreibung der Grantees zu ganz verschiedenen Disziplinen aus- drückt. In der Mehrzahl waren dies sozialwissenschaftliche Bereiche der Soziolo- gie, Politikwissenschaft, Ökonomie, Psychologie und Geographie. In der Kategorie der US-Research Scholars, zur Untersuchung von gesellschaftlichen und kulturel- len Phänomenen Österreichs abgestellt, waren weit mehr Geisteswissenschaftler- Innen als SozialwissenschaftlerInnen vertreten (aber verständlicherweise keine AmerikanistInnen). Während der Zeit nahmen sozialwissenschaftliche Projekte in den Annual Program Proposals an Zahl und Stellenwert ab und verlagerten sich tendenziell auf Research Projects. Am Ende des Untersuchungszeitraums waren sie aber eher unter den Projektnamen American Civilization bzw. American Studies eingeord- net. Das ambivalente Verhältnis von American Studies zu den Social Sciences wird in Einzelfällen konkret, wie etwa an den ausführenden Erklärungen eines US-Vi- siting Lecturers zu seinem Lehrangebot ersichtlich wird. Unter dem Titel „Ameri- can Studies“ behandelte er die folgenden Themen: „American Ethnic Melting Pot; Ethnic Minorities; America’s Frontier Experience; Growth of American Capita- lism; American Education; …“.20 Der Begriff American Studies wurde für das US-Visiting Lecturer-Programm also zum Schirmbegriff. Sozialwissenschaften wurden als Forschung in Öster- reich (und über Österreich bzw. Europa) betrieben; an den Hochschulen wurden Geschichte, Gegenwart und kulturelles Leben der USA gelehrt (und dabei durch- aus auch aus sozialwissenschaftlicher Perspektive). Als Resultat sehen wir eine semantische Verknüpfung von Sozialwissenschaften mit der amerikanischen Wis- senschaftskultur (ohne dass die beiden gänzlich in eins fielen).
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Untertitel
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Autor
Thomas König
Verlag
StudienVerlag
Ort
Innsbruck
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Abmessungen
15.8 x 23.9 cm
Seiten
190
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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