Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kunst und Kultur
WeXel oder Die Musik einer Landschaft - Das Geistliche Lied, Band 1
Seite - 12 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 12 - in WeXel oder Die Musik einer Landschaft - Das Geistliche Lied, Band 1

Bild der Seite - 12 -

Bild der Seite - 12 - in WeXel oder Die Musik einer Landschaft - Das Geistliche Lied, Band 1

Text der Seite - 12 -

12 Zum vorliegenden Band Der „WeXel“ ist die historische Bezeichnung für das Grenzgebiet zwischen dem Herzogthum Steyer- mark und dem Erzherzogthum Österreich, Viertel unter dem Wienerwald (VUWW), wie sie auf Georg Matthäus Vischers Landkarte „Styriae Ducatus Fertilissimi Nova Geographica Descriptio – Ferti- lissima“ (1678) und den Stichen von Kirchberg und Feistritz am WeXel (1695) zu finden ist.1 In zwei Teilbänden erhält die musikalische Volkskultur des steirisch-niederösterreichischen Wechselgebietes ihre dokumentarische Darstellung. Der erste Teilband von „WeXel – Die Musik einer Landschaft“ wid- met sich dem „Geistlichen Lied“. Der Schwerpunkt liegt auf dem brauchgebundenen Liedgut, welches bei der Aufbahrung im Haus eines Verstorbenen bei der Totenwache – „Leichhüatn oder Leichwåchtn“ genannt – gesungen wurde. Die Vielschichtigkeit dieser Lieder zeigt sich in ihrer gattungsspezifischen Zuordnung, welche sich nicht auf ihre Gebrauchsfunktion beschränkt, sondern durch den Bezug auf Herkunft und Ver- breitung von Texten und Melodien erweitert wird. Nachweise durch handschriftliche und gedruckte Quellen belegen Tradierung und Verbreitung der Lieder. Besonderes Augenmerk gilt den Melodie- varianten, welche die beeindruckende Musikalität der Sängerinnen des Wechselgebietes dokumen- tieren. Die Fülle der Varianten macht dieses Sammelgut zu einem außerordentlichen Melodiari- um kaum bekannter Abwandlungen von gegebenen Melodietypen. Der Nachklang dieser Lieder mit langer Vergangenheit, funktionell eingebunden in einen religiös bekennenden Singbrauch, war bei älteren und jüngeren Sängern noch bis 2013 fassbar. Diese Lieder waren immer schon für sakrale oder fromme Handlungen eingesetzt; Worte und Weise dienten und dienen Aufgaben, deren Ur- sprung in tradierten Regeln ebenso wie in kirchlichen Geboten liegen. Manche dieser Formen haben innerhalb der bestimmenden Traditionen ihre Bindung an die kirchlichen Vorgaben verloren. Durch das „Leichhüatn“ blieben diese Lieder als eigengeprägte Zeichen der Volksfrömmigkeit lange Zeit erhalten. Der Sinn der Totenwache im eigenen Haus war es, vor dem aufgebahrten Leichnam sin- gend Abschied zu nehmen und für das Seelenheil des Verstorbenen, seiner Angehörigen und der ihm Nachfolgenden zu beten. Acht bedeutende Arbeiten belegen diesen überlieferten Brauch auch für andere Regionen in der Steiermark und Niederösterreich sowie für das Burgenland und Kärnten: Pfarrer Josef Schänzl: Pfarrchronik Schäffern, 1862–1906. Ernst Hamza: Volkskundliches aus dem niederösterreichischen Wechselgebiet. Tod. In: Unsere Heimat. Monatsblatt des Vereins für Landeskunde und Heimatschutz von Niederösterreich und Wien, Neue Folge IX/11, Wien 1936, S. 301–312. Karl M. Klier: Das Totenwacht-Singen im Burgenland (= Burgenländische Forschungen, Heft 33), Eisenstadt 1956. 1 Eine Referenz auf die historische Schreibweise „WeXel“ findet sich auch im Namen der 2003 gegründeten Kulturinitiative „WeXel – Verein zur Erforschung der Volksmusik und der Wiener Künstler um 1900 im Wechselgebiet“.
zurĂĽck zum  Buch WeXel oder Die Musik einer Landschaft - Das Geistliche Lied, Band 1"
WeXel oder Die Musik einer Landschaft Das Geistliche Lied, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
WeXel oder Die Musik einer Landschaft
Untertitel
Das Geistliche Lied
Band
1
Autoren
Erika Sieder
Walter Deutsch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79584-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
648
Schlagwörter
Wechselgebiet, Geistliches Lied: Leichhüatlieder, bäuerliche Tradition der Totenwache, historische Tondokumente, Wörterbuch, Melodienincipits
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. AbkĂĽrzungen 10
  2. Zum vorliegenden Band 12
  3. Die Landschaft 18
  4. Der Totenbrauch 24
  5. 1. Die Totenwache 26
  6. 2. Das Begräbnis und das Totenmahl 33
  7. 3. Das Singen 38
  8. 4. Das Liedgut und seine Quellen 40
  9. 5. Die Liedgattungen 47
  10. Die Sammlung: Lei(ch)hüat- / Leichwåcht-Liadln – Lieder zur Totenwache 59
  11. Anmerkungen zur Edition der Lieder 60
  12. Johannes Leopold Mayer
    1. Irdische Lieder für ’s ewige Leben – gesungen „sub pietatis austriacae“ 465
  13. Zusammenfassung
    1. Deutsch, Englisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Slowenisch, Tschechisch, Ungarisch 471
    2. Melodienregister 487
    3. Siglen zu den verwendeten Quellen 513
    4. Literaturverzeichnis 522
    5. Wörterbuch 542
  14. Register für das Wechselgebiet und die angrenzenden Regionen in Niederösterreich und in der Steiermark
    1. a) Rotten, Viertel, Orte und Gemeinden 585
    2. b) Personenregister 592
  15. Allgemeines Register
    1. a) Ortsregister 601
    2. b) Personenregister 607
    3. Sachregister 613
    4. Register der Liedanfänge, Sammelorte und Tonaufzeichnungen 618
    5. Inhaltsverzeichnis und Begleittext zu den beiliegenden Tondokumenten 629
    6. Sängerinnen, Sänger und Vorbeter der Tonaufzeichnungen 630
    7. Inhaltsverzeichnis zu den beiliegenden CDs 632
    8. Autoren und Mitarbeiter 640
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
WeXel oder Die Musik einer Landschaft