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WeXel oder Die Musik einer Landschaft - Das Geistliche Lied, Band 1
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542 Wörterbuch Ein „Zuagroasta“ wird als markantestes Merkmal des lokalen Dialekts die weichen Konsonanten hören: b klingt wie w (Tabak – Tåwåg), k klingt wie g (Kriacherl – Griacherl), p wie b (Pockerln – Bouggerl), t wie d (Butter – Buda). Die Silbe -ben wird wie m gesprochen (Gruben – Gruam), -el am Wortende nähert sich dem i (Himmel – Hümmi), -en (Stecken – Stecka) ebenso -er und r nähern sich dem a (Schwammerln – Schwåmma). Wenn l, einem Diphtong folgend, am Wortende steht, wird es entweder verschluckt (Seil – Seul) oder durch verstärkte Diphtongierung akzentuiert (heil – heul). Wenn der Buchstabe n einem Vokal folgt, so ist er meist ein nasaliertes ñ (Mann – Måñ), steht er nach einem e am Satzende, wird er meist zu a (brocken – brocka) oder ist ein silbisches n (Büchse – Bixsn). Wenn der Buchstabe r einem e oder i folgt, klingt dieser wie a (Dirndl – Diandl). Auffallend ist eine starke Diphtongierung der Vokale: ei klingt wie ëi (sein – seiñ) oder noch stärker ai (bleiben – blaim), o klingt wie ou und lässt nachfolgende Konsonanten wie ch verschwinden (Joch – Jou). Auch die Vokale ändern sich: a ist meist in abgedunkelter Form å (allemal – ållimul) zu hören, klingt zuweilen wie u (Paar Stiefel – Pua Stiefi) oder diphtongiert zu au (Dach – Dåuch), au wird zu a (Baum – Bam), ai in älterer Form zu oa, später zu a. Der Vokal i nähert sich bei nachfolgendem l dem ü (Bild – Büld) und wird bei nachfolgendem r zu ea (Dirn – Dearn), ein o klingt zuweilen wie ein offenes â (rot – rât), u wird zu ua (Kuh – Kua). Aufgrund der Herkunft des Sängers enthalten einige Liedtexte „heanzische“ Sprachformen wie Bui und Kui, wie sie heute noch bei älteren Leuten im Burgenland und einigen Enklaven im Weinviertel zu hören sind. Mit der Aspang- / Wechselbahn (1887, resp. 1910) kommen durch die Sommerfrischler wienerische und jüdische Ausdrücke in die lokale Umgangssprache (Hawara, Masn, Zwutschkerl), mit den im Ersten Weltkrieg dienenden Soldaten auch militärische Begriffe (Atollari, Pommern, Haubitzen etc.). Die folgenden Abkürzungen werden verwendet: m. Maskulinum männlich afr. altfranzösisch f. Femininum weiblich ahd. althochdeutsch n. Neutrum sächlich altslaw. altslawisch sg. Singular Einzahl engl. englisch pl. Plural Mehrzahl frz. französisch Komp. Komparativ 1. Steigerungsstufe frühnhd. frühneuhochdeutsch Superl. Superlativ 2. Steigerungsstufe germ. germanisch Dim. Diminutiv Verkleinerungsform gr. griechisch Lw. Lehnwort hebr. hebräisch PN Personenname idg. indogermanisch Imp. Imperativ Befehlsform ital. italienisch Inf. Infinitiv Nennform kroat. kroatisch Konj. Konjunktiv Möglichkeitsform lat. Lateinisch Poss.Pron. Possessiv- besitzanzeigendes magyar. ungarisch pronomen Fürwort mhd. mittelhochdeutsch Part. perf. Partizipium Mittelwort der slaw. slawisch perfectum Vergangenheit slowak. slowakisch slowen. slowenisch stf. starkes Femininum tschech. tschechisch ugs. umgangssprachlich ungar. ungarisch * erschlossene Form vlat. vulgärlateinisch A a auch a er Åawas, f. pl. Erbsen Åarbat, Åawat, Årbat, f. Arbeit – ea årbat er arbeitet å(b) ab
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WeXel oder Die Musik einer Landschaft Das Geistliche Lied, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
WeXel oder Die Musik einer Landschaft
Untertitel
Das Geistliche Lied
Band
1
Autoren
Erika Sieder
Walter Deutsch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79584-1
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
648
Schlagwörter
Wechselgebiet, Geistliches Lied: Leichhüatlieder, bäuerliche Tradition der Totenwache, historische Tondokumente, Wörterbuch, Melodienincipits
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. AbkĂĽrzungen 10
  2. Zum vorliegenden Band 12
  3. Die Landschaft 18
  4. Der Totenbrauch 24
  5. 1. Die Totenwache 26
  6. 2. Das Begräbnis und das Totenmahl 33
  7. 3. Das Singen 38
  8. 4. Das Liedgut und seine Quellen 40
  9. 5. Die Liedgattungen 47
  10. Die Sammlung: Lei(ch)hüat- / Leichwåcht-Liadln – Lieder zur Totenwache 59
  11. Anmerkungen zur Edition der Lieder 60
  12. Johannes Leopold Mayer
    1. Irdische Lieder für ’s ewige Leben – gesungen „sub pietatis austriacae“ 465
  13. Zusammenfassung
    1. Deutsch, Englisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Slowenisch, Tschechisch, Ungarisch 471
    2. Melodienregister 487
    3. Siglen zu den verwendeten Quellen 513
    4. Literaturverzeichnis 522
    5. Wörterbuch 542
  14. Register für das Wechselgebiet und die angrenzenden Regionen in Niederösterreich und in der Steiermark
    1. a) Rotten, Viertel, Orte und Gemeinden 585
    2. b) Personenregister 592
  15. Allgemeines Register
    1. a) Ortsregister 601
    2. b) Personenregister 607
    3. Sachregister 613
    4. Register der Liedanfänge, Sammelorte und Tonaufzeichnungen 618
    5. Inhaltsverzeichnis und Begleittext zu den beiliegenden Tondokumenten 629
    6. Sängerinnen, Sänger und Vorbeter der Tonaufzeichnungen 630
    7. Inhaltsverzeichnis zu den beiliegenden CDs 632
    8. Autoren und Mitarbeiter 640
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