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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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58 | Cultural Governance in Österreich bedarf es der Konfrontation starker Pole (etwa links/rechts), die Identifikations- angebote machen bzw. Widerstand erzeugen (Mouffe, 2000: S. 9): „Visualizing the dynamics of liberal-democratic politics as the space of a paradox whose effect is to impede both total closure and total dissemination, whose possibility is inscri- bed in the grammars of democracy and liberalism, opens many interesting possibilities. To be sure, by preventing the full development of their respective logics, this articulation re- presents an obstacle to their complete realization; both perfect liberty and perfect equality become impossible. But this is the very condition of possibility for a pluralist form of hu- man coexistence in which rights can exist and be exercised, in which freedom and equality can somehow manage to coexist. Such an understanding of liberal democracy, however, is precisely what is precluded by the rationalist approach which, instead of acknowledging the ineradicability of this tension, tries to find ways of eliminating it.“ (Mouffe, 2000: S. 10-11) Weiterentwicklung, das Öffnen machtvoller institutioneller Schließungen und das Entstehen einer pluralistischen demokratischen Sphäre, bedeutet nach Chan- tal Mouffe nicht das Erzielen einer rationalen Übereinstimmung (Konsens als Ergebnis von Deliberation nach Habermas), sondern findet in pragmatischen, unsicheren und notwendigerweise instabilen Verhandlungsformen sein konstitu- tives Paradox (Mouffe, 2000: S. 11). Chantal Mouffe schlägt eine Unterschei- dung vor in Antagonismus zwischen Feinden – Personen, die keinen symboli- schen Raum gemeinsam haben (Mouffe bezieht sich hier auf Wittgensteins Kon- zepte der Einstimmung und des Folgens einer Regel) und Agonismus zwischen Gegnern („adversaries“) oder freundlichen Feinden („friendly enemies“), die ei- nen gemeinsamen symbolischen Raum teilen, aber auch Gegner sind, da sie die- sen Raum unterschiedlich organisieren, also die Regeln unterschiedlich auslegen wollen (Mouffe, 2000: S. 13). Das heißt: es bedarf einer gemeinsamen epistemischen Basis für Verständi- gung, auf der Unterschiede artikuliert werden können. Pluralismen sind somit nicht statisch, sondern werden aktiv im Prozess der Auseinandersetzung mitei- nander hergestellt. Hannah Arendt verweist darauf, dass sich „Menschen spre- chend und handelnd aktiv voneinander“ (Arendt, 2006: S. 176) unterscheiden, „anstatt lediglich verschieden zu sein; sie sind die Modi, in denen sich das Menschsein selbst offenbart“ (ibd.).
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Titel
Cultural Governance in Österreich
Untertitel
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Autor
Anke Simone Schad
Verlag
transcript Verlag
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
322
Schlagwörter
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Kategorie
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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