Page - 41 - in Habsburg als Touristenmagnet - Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
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Kaiserfamilie 41
MarieValerie (1868–1924)wardas letzteKindvonFranzJosephundElisabeth.
ZehnJahrejüngerals ihrnächstälteresGeschwister,begleitetesieihreMutterhäufig
aufReisen.Sievermähltesich1890mitihremCousindrittenGrades,FranzSalvator
vonĂ–sterreich-Toskana, in Ischlundgebar ihmzehnKinder.DieFamilie lebteauf
SchlossWallseeanderDonauimheutigenNiederösterreich.135
MarieValeriewar lautKurlistenabGeburtbis1910 jedes Jahr inIschl.136 Ihre
Verbindungmit Ischlwird in ihremTagebuch fassbar, indemsieĂĽber fast alle
Aufenthaltezwischen1879und1898berichtete.1883schriebsie,dasssieSehnsucht
nachIschlundseinenBergenhabeundUnbehagenverspĂĽre imverhassten, steifen
Schönbrunn.137 1887 schrieb sie, wie froh sie sei, dass die Kaiservilla in Ischl,
die ebenfallsFranz JosephamliebstenaufderWelt sei, ihranvertrautwerde.138
MarieValerie heiratete im Jahr 1890 dann auch in Ischl imKreise zahlreicher
FamilienmitgliederundAngehörigenderAristokratie.139
InMeranwarMarieValerie,wieGisela,währendzweierPerioden.Dieersten
MalealsKleinkindmitMutterundGeschwistern1870–1872,wosiealsZweijährige
fast täglichinderöffentlichenKuranlageamPasserpromenierte,umzugenesen.140
Das zweiteMal kamMarieValerie knapp zwanzig Jahre später, im Jahr 1889,
zeitgleichmit ihrenElternundihremVerlobtenFranzSalvator.141
InReichenauhielt sichMarieValerienichtauf,begleitete ihreMutter fĂĽreinen
SommerjedochalsFünfjährige indenNachbarortPayerbach.Zusammenmit ihrer
eigenenFamiliewarsieauchinSemmering,zumindestfĂĽreinenKurzaufenthalt.142
ErzherzogMaximilian (1832–1867)warderumzwei Jahre jüngereBrudervon
FranzJoseph.DieKindheitverbrachtendieBrĂĽderzusammen.Der jungeMaxi-
milianreistehäufigundbevorzugtedafürdasSchiff.ErwurdeOberkommandant
derKriegsmarine,dieer1854bis1861reorganisierte.1857heirateteerPrinzessin
Charlotte (1840–1927),dieTochterdesbelgischenKönigsLeopold I.DasEhepaar
bewohntedasneuerbauteSchlossMiramarebeiTriest.Ererhielt1861dasvage
AngebotNapoleons III.,KönigvonMexikozuwerden,undplanteeinhabsburgi-
135 Habsburg-Lothringen,MichaelSalvator:MarieValerie, in:Hamann,1988,S.350–351.
136 Kur-undFremdenlistenIschl.
137 MarieValérie,2013,S.17,39,63,84,88,93,113,120,154,197,201,232,240,256,265,270,274,
284,288,294,306,308.
138 Ebenda,S.117–118.
139 nFP,31.7.1890,S.5.
140 FB,21.12.1870,Nr.Â
352,S.2;KZ,31.10.1871,Nr. 250,S.1572.
141 MeranerKurliste,18.9.1889,Nr. 6;MeranerKurliste,2.10.1889,Nr. 10.
142 SuS,16.1.1909,Nr. 3,S.2.
https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0
© 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien
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Habsburg als Touristenmagnet
Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Title
- Habsburg als Touristenmagnet
- Subtitle
- Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Author
- Ursula Butz
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978–3–205–21374–1
- Size
- 16.0 x 23.5 cm
- Pages
- 204
- Keywords
- Alpen - Alpenvorland - Voralpen, Alpen / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Neunzehntes Jahrhundert, Bad Ischl, Meran, Reichenau an der Rax
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. EinfĂĽhrung 9
- 2. Adelsgesellschaft imWandel 21
- 3. Habsburger in Ischl,Meran und Reichenau 55
- 4. Aufschwung der Kurorte: Infrastruktur und mondänes Leben 85
- 4.1 Wachstum und Konjunkturen 88
- 4.2 Verkehrsrevolution 97
- 4.3 Gastgewerbe 102
- 4.4 Kureinrichtungen und technische Innovation 107
- 4.5 Unterhaltungsangebot 112
- 4.6 Gesellschaftliche Stellung der Gäste 116
- 4.7 Umgangsformen, Etikette 122
- 4.8 Politik und StaatsfĂĽhrung im Kurort 128
- 4.9 Fremdenverkehr und Einheimische 132
- 4.10 Fazit: HabsburgalsBeschleunigungsfaktor 136
- 5. Ă–ffentliche Wahrnehmung und Resonanz 139
- 6. Ergebnisse: Monarchie und Tourismus 175
- 7. Quellenverzeichnis und Bibliografie 179
- 8. Anhang 197