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166 ÖffentlicheWahrnehmungundResonanz
nanntund imMai1890eingeweihtwurde,hingeneineWidmungstafelundein
wertvollesÖlgemäldedesKaisers,dasderBaronBourgoing,einReichenauerVillen-
besitzer,gespendethatte.Zwei JahrespäterbesichtigteKarlLudwigdasSchulhaus,
woraufeinandererVillenbesitzeraucheinPorträtvonihmfürdieSchuleerstellen
ließ.669
DiebishergenanntenDenkmälerwurdenausschließlichprivatfinanziert.Deut-
lichkostengünstigerkonntenKommunenihreZuneigungzudenhochwohlgebo-
renenHerrschaftendurchNamensgebungenausdrücken.Benennungenwarenfür
dengewöhnlichenKurgastzwarbelanglos.Vermutlichnahmerdiesesymbolische
VerbindungmiteinemHabsburger, JahrenachdemfeierlichenAkt,kaumwahr–
auchaufgrunddersehrzahlreichenNachbenennungen.Entscheidendwarvielmehr,
dass topografischeBesonderheitenwohlklingendeNamenerhielten.Dieneuen
Bezeichnungen,dieRuheundErholungimplizierensollten,ersetztendiegebräuch-
lichenFlurnamenundzeugtenvonderUnterwerfungderNatur.670Prosaische
BezeichnungenwieWassermauer,AnlageoderFußweg,erfuhreneine„Adelung“
zuAllee,PromenadeoderGarten.DieZähmungderNaturundveredelndeBe-
nennungöffentlicher InfrastrukturnachHabsburgerfamilienmitgliedernfindet
sich auch in Ischl.DieNamensänderungdes aussichtsreichenHaushügels von
Hundskogl zuSiriuskogl erwähntederAutorSteiner schon1829.671Reiseautor
Weidmannschrieb1834:
DerWegvonhieraus[OrtsteilKaltenbach-Au]aufderSoolenleitungbisgegenLauffen
[…],einäußerstanziehenderSpaziergang,erhielt seit1825,woSe. MajestätderKaiser
ihnbeschritt,denNamen‚KaiserFranzensGang‘.672
DieFortsetzungdesWegeshießspäter ‚KaiserFerdinandsMorgenweg‘.673Touris-
tischansprechendsindauchderKaiserin-Karolinen-Platz,derKaiser-Ferdinands-
Platz,dasGiselabad,dieSophien-EsplanadeunddieFranzensallee.674Diesenach
HabsburgernbenanntenBautenundAnlagenstellen lediglicheineAuswahldar. In
Ischlkames jedochschonvordemeinsetzendenKurtourismuszuBenennungen,
beispielsweise imSalinenwesen,das im16. JahrhundertvonMaximilian II. geför-
669 Ebenda,S.118–119.
670 Kos,1991b,S.230–231.
671 SieheS.85.
672 Weidmann,1834,S.147.
673 Weidmann,1849,S.434.
674 Kaan, 1868, S.12–14;Wirer vonRettenbach, 1842, S.227;Weidmann, 1849, S.419–425, 432.
KarolineAuguste (1792–1873),GemahlinvonKaiserFranz I. (II.)ab imJahr1816.Mikoletzky,
1988b,S.130;Mikoletzky,1988c,231.
https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0
© 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien
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Habsburg als Touristenmagnet
Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Title
- Habsburg als Touristenmagnet
- Subtitle
- Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Author
- Ursula Butz
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978–3–205–21374–1
- Size
- 16.0 x 23.5 cm
- Pages
- 204
- Keywords
- Alpen - Alpenvorland - Voralpen, Alpen / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Neunzehntes Jahrhundert, Bad Ischl, Meran, Reichenau an der Rax
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. Einführung 9
- 2. Adelsgesellschaft imWandel 21
- 3. Habsburger in Ischl,Meran und Reichenau 55
- 4. Aufschwung der Kurorte: Infrastruktur und mondänes Leben 85
- 4.1 Wachstum und Konjunkturen 88
- 4.2 Verkehrsrevolution 97
- 4.3 Gastgewerbe 102
- 4.4 Kureinrichtungen und technische Innovation 107
- 4.5 Unterhaltungsangebot 112
- 4.6 Gesellschaftliche Stellung der Gäste 116
- 4.7 Umgangsformen, Etikette 122
- 4.8 Politik und Staatsführung im Kurort 128
- 4.9 Fremdenverkehr und Einheimische 132
- 4.10 Fazit: HabsburgalsBeschleunigungsfaktor 136
- 5. Öffentliche Wahrnehmung und Resonanz 139
- 6. Ergebnisse: Monarchie und Tourismus 175
- 7. Quellenverzeichnis und Bibliografie 179
- 8. Anhang 197