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178 Ergebnisse:MonarchieundTourismus
Tourismusauswirkte, ist schwerzubeurteilen.DieResonanzaufdiePräsenzdes
Kaiserhauses indenFallbeispielortenwar jedochsovielfältigundstetig,dasssie
Beachtunggefundenhabenmuss.
Es fällt schwer, denMonarchieeffekt in allenFallbeispielorteneinzuschätzen.
KaiserinElisabethhielt sichzwischen1870und1897vierMal inMeranauf,was
derDestinationGlanzverlieh,auchwennsiekeinResidenzortwurde.Diezunächst
relativhohenAdelsanteile (23 %imKurjahr1864/65)unddiespäterexplodieren-
denGästezahlensprechendafür,dassdieMonarchiefürdieTourismusentwicklung
dortwichtigerwaralsinReichenau.DerAufenthaltderkaiserlichenKinderunddie
SommerresidenzvonKarlLudwigreichtennichtaus,ummitderProminenzvon
Elisabeth,undschongarnichtmitderjenigenvonFranzJoseph,zukonkurrieren.
Semmeringtrafesnochschlechter, indemdervornehmeundmoderneOrtzwar
vonvielenHabsburgernbesucht, jedochvonkeinemzum„Lieblingsort“auserko-
renwurde.DasssichSemmeringtrotzdem,zumindest fĂĽreinigeJahrzehnte, zur
äusserstgefragtenReisedestinationentwickelte, lagauchanseinemvergleichsweise
späteinsetzendenKurbetrieb.DiechronologischeEntwicklungderFallbeispielorte
alsKurorte–Ischl,gefolgtvonMeran,ReichenauundSemmering–widerspiegelt
dieabnehmendeIntensitätdesMonarchieeffekts.
Es war also nicht nur entscheidend, ob einMitglied des Kaiserhauses kam,
sondernauchwer: So spielteFranz Josephs jĂĽngsterBruderLudwigViktor, der
sichviel inIschl, einpaarMal inMeranundauchinSemmeringaufhielt, inallen
FallbeispielorteneineuntergeordneteRolle, trotzseineshohenRangesalsBruder
desKaisers.ErgaltalsExotundeignetesichdeshalbnichtalsWerbeträger.Auch
eindemMonarchennahesFamilienmitgliedkonntenurdanneinemagnetische
Wirkungentfalten,wenneseingewissesRenommeebesaĂź.
InsgesamtbetrachtetwarderMonarchieeffektinIschlamstärksten.Daraufweist
schonderhoheAnteildesAdelswährendderAnfangsperiodebeziehungsweise
dessenmarkanterRückgangbei steigenderGästefrequenzhin.VordemErsten
WeltkriegwurdederOrt jährlichvon rund25.000Personenbesucht, viele von
ihnenausder „zweitenGesellschaft“oderder „Mittelclasse“.Der1846vonder
WienerPressegeäußerteWunsch,dassdie„Mittelclasse“inZukunftbesservertreten
seinsolle, ging inderzweitenHälftedes19. Jahrhunderts inErfüllung.712Ohne
diekaiserlicheSommerresidenzunddiePersonFranzJosephs inIschlwäreeine
solcheEntwicklungsehrunwahrscheinlichgewesen.
712 SieheS.9.
https://doi.org/10.7767/9783205213741 | CC BY-NC 4.0
© 2021 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien, Zeltgasse 1, A-1080 Wien
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Habsburg als Touristenmagnet
Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Title
- Habsburg als Touristenmagnet
- Subtitle
- Monarchie und Fremdenverkehr in den Ostalpen 1820–1910
- Author
- Ursula Butz
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978–3–205–21374–1
- Size
- 16.0 x 23.5 cm
- Pages
- 204
- Keywords
- Alpen - Alpenvorland - Voralpen, Alpen / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Neunzehntes Jahrhundert, Bad Ischl, Meran, Reichenau an der Rax
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. EinfĂĽhrung 9
- 2. Adelsgesellschaft imWandel 21
- 3. Habsburger in Ischl,Meran und Reichenau 55
- 4. Aufschwung der Kurorte: Infrastruktur und mondänes Leben 85
- 4.1 Wachstum und Konjunkturen 88
- 4.2 Verkehrsrevolution 97
- 4.3 Gastgewerbe 102
- 4.4 Kureinrichtungen und technische Innovation 107
- 4.5 Unterhaltungsangebot 112
- 4.6 Gesellschaftliche Stellung der Gäste 116
- 4.7 Umgangsformen, Etikette 122
- 4.8 Politik und StaatsfĂĽhrung im Kurort 128
- 4.9 Fremdenverkehr und Einheimische 132
- 4.10 Fazit: HabsburgalsBeschleunigungsfaktor 136
- 5. Ă–ffentliche Wahrnehmung und Resonanz 139
- 6. Ergebnisse: Monarchie und Tourismus 175
- 7. Quellenverzeichnis und Bibliografie 179
- 8. Anhang 197